Wirtschaft

Ein elektronischer Token aus dem Burgenland

„Ktchng“. Ein etwas sperriger Name, der nicht sofort in Erinnerung bleibt. Die Technologie des heimischen Start-ups aber scheint Potenzial zu haben. „Das Wort ’Ktchng’ kommt vom Geräusch der Registrierkasse und die Schreibweise soll an die Rappersprache erinnern“, erklärt Petra Augustyn. Sie hat vor nunmehr drei Jahren das Unternehmen gegründet und ist inzwischen wegen der hohen Lebensqualität nach Neusiedl am See gezogen.

Aber um was handelt es sich eigentlich bei Ktchng? Augustyn zufolge verbindet die gleichnamige App die drei Zukunftstechnologien Objekterkennung, Token und künstliche Intelligenz.

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Konkret scannen die mittlerweile mehr als 6.000 Nutzer der App mit ihrer Handykamera diverseste Alltagsprodukte oder Logos ein. Die App stellt dann automatisch fest, um welches Produkt es sich handelt und wo es dieses zu kaufen gibt. „Bei uns ist das Produkt der Star, nicht der Filmende oder Gefilmte“, so Augustyn.

Bereits mehr als 23.000 Produkte gebe es in der Datenbank, täglich kämen 100 bis 130 dazu. „Dank der Pandemie ist unsere Datenbank schon sehr gut gefüllt“, sagt Augustyn. Pornografische Produkte oder Waffen würden herausgefiltert werden. Für jedes neues Produkt erhält der Benutzer einen KTC (Ktchng Token) im Wert von einem Euro. Diese können dann im hauseigenen Shop für Kleinigkeiten eingelöst werden.

Seit Dezember des Vorjahres ist die App in Gesamteuropa verfügbar exklusive Russland (wegen der Sprache). In den USA soll es nächstes Jahr so weit sein. Daran arbeitet derzeit das rund 20-köpfige Team. Noch heuer soll es eine Kapitalerhöhung geben, bei der die Wirtschaftsagentur Burgenland (WIBAG), die 30 Prozent hält, nicht mitziehen werde. Sie sei laut Förderrichtlinien zum Ausstieg gezwungen, so Augustyn. Zwei bis drei Investoren würden nun gesucht, es gebe auch bereits Interessenten. R. Kleedorfer