Wirtschaft

CA Immo steigert operatives Ergebnis

Die CA Immo hat ihr operative Ergebnis im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 195,6 Millionen gesteigert. Das um Einmaleffekte bereinige EBITDA stieg verglichen mit dem Vorjahr um 29 Prozent auf 221,1 Millionen Euro. Dass das Konzernergebnis von 393,3 Millionen auf 254 Millionen Euro sank, führt das Unternehmen auf das im Jahresvergleich niedrigere Neubewertungsergebnis zurück.

Die CA Immo sei "zwar kein Krisengewinner", aber sehr stabil durch das Jahr gekommen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Andreas Quint anlässlich der Präsentation der Zahlen. Das Unternehmen sehe sich in der Strategie bestätigt, vorrangig auf qualitative Büroimmobilien in zentralen Lagen zu setzen. Immobilien, die nicht in dieses Kernportfolio passen, sollen deswegen verkauft werden. Wachsen will das Unternehmen durch eigene Bauprojekte und Ankäufe, vor allem Deutschland und dem CEE-Raum.

Zwar würden die Auswirkungen der Pandemie - insbesondere die Ausweitung des Homeoffice den Markt beeinflussen, die Nachfrage an qualitativem Büroraum sieht man bei der CA Immo aber nicht gefährdet. Im vergangenen Jahr stiegen die Mieterlöse um knapp sieben Prozent auf 235,6 Millionen Euro, die Auslastungsquote des Portfolios betrug 95 Prozent.

Vom gesamten Bestandsportfolio entfielen Ende 2020 rund 90 Prozent auf Büroimmobilien, 6 Prozent auf Hotels, 4 Prozent auf sonstige Nutzungsarten. Das Immo-Vermögen nach Marktwert gewann im Jahr 8 Prozent auf 5,60 Mrd. Euro.

Das Gesamtvermögen stieg 2020 um 16 Prozent auf 6,82 Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung wuchs um 14 Prozent auf 1,89 Mrd. Euro. Die durchschnittlichen Finanzierungskosten (inkl. Zinsabsicherungen) wurden laut Finanzvorstand Andreas Schillhofer von 1,57 auf 1,50 Prozent gesenkt. Die CA Immo hat im vergangenen Jahr Anleihen in Höhe von 850 Millionen Euro ausgegeben, 350 Millionen davon in einem "Green Bond" mit Nachhaltigkeitskriterien. Die Eigenkapitalquote beträgt 45,9 Prozent.

Keine Fusion angestrebt

Zum vorliegenden Übernahmeangebot durch den Großinvestor Starwood Capital machte der Vorstand keine weiteren Angaben. Die Aktionäre müssten selbst entscheiden, ob sie verkaufen wollen, so Quint.

Eine medial immer wieder ins Spiel gebrachte mögliche "größere Lösung" zwischen den drei börsennotierten Wiener Immo-Konzernen Immofinanz, s Immo und CA Immo wäre für die CA Immo "strategisch völlig uninteressant", erklärte deren Vorstandschef Andreas Quint am Donnerstag. "Wir kommen stand-alone sehr gut zurecht", sagte er im Bilanzpressegespräch.

Den CA-Immo-Anteil an der Immofinanz habe man vor eineinhalb Jahren zu einem guten Kurs verkauft, "wir sind nicht mehr an ihr beteiligt und sie nicht an uns". Die s Immo sei weiter ein geschätzter CA-Immo-Aktionär, an der s Immo halte man selbst aber keine Anteile.

"Es macht strategisch keinen Sinn, einen Zusammenschluss ins Auge zu fassen", resümierte Quint. Das einzige, was die drei im Wiener Börse-Leitindex ATX gelisteten Immo-Konzerne verbinde sei, dass sie jeweils ihre Konzernzentrale in Wien hätten, so der CA-Immo-Chef.

Keine zeitliche Prognose zu Buwog-Schadenersatzklage

Zum weiteren Fortgang der vergangenes Frühjahr eingebrachten Schadenersatzklagen zu der 2004 erfolgten Privatisierung der Bundeswohnbaugesellschaften (Buwog) wagt CEO Quint keine zeitliche Prognose. Auch sei nicht 100-prozentig sicher, dass die Rechtskraft der Buwog-Strafurteile abgewartet werden müsse. Das Schadenersatzverfahren werde sich aber wohl "sicher über mehrere Jahre erstrecken", so Quint.

Die Bundeswohnungen (Buwog und andere) waren 2004 an ein Konsortium von RLB OÖ und Immofinanz gegangen, während die CA Immo als Mitbewerber leer ausging. Die CA Immo sprach im Februar 2020 von einem Schaden von 1,9 Mrd. Euro. Für Gerichtsgebühren etc. hat sie voriges Jahr rund 25 Mio. Euro zur Seite gelegt.