Wirtschaft

Bittere Pleite eines bekannten (Ex-)Fußballklubs

„Seit Gründung des Antragstellers bis zum Jahr 2014 war die wirtschaftliche Situation geordnet. Im Jahr 2014 folgt – aufgrund von Auffassungsunterschieden mit der Burgenländischen Gebietskrankenkasse hinsichtlich der sozialversicherungsrechtlichen Komponente verschiedener Spielerverträge – ein Insolvenzverfahren, das mit einem Sanierungsplan abgeschlossen wurde“, heißt es im Insolvenzantrag. „Die Antragsstellerin konnte sich in weiterer Folge wieder stabilisieren. Jedoch blieb, insbesondere, da dem Antragsteller der Aufstieg in die Erste Liga verwehrt wurde, der gewünschte Erfolg aus.“ Es wurde dem Verein keine entsprechende Lizenz erteilt.

Die Rede ist vom Sportclub (SC) Ritzing mit Sitz am Sportplatz in der gleichnamigen Gemeinde. Der Verein hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER.

Rücktritt des Vorstands

„Nach Einstellung des Spielbetriebs und dem Rücktritt des Vorstands wurde versucht, sämtliche Verbindlichkeiten in der verbleibenden Funktionsperiode bis Juli 2024 zu erfüllen. Durch den Wegfall der Einnahmenseite und der Einstellung des Spielbetriebs versuchten einige Spieler und Trainer Forderungen geltend zu machen. Aus Sicht des Antragsstellers sind diese jedoch allesamt beglichen.“

Und weiter heißt es: „Der Vereinsvorstand versuchte die Reste-Rückstände bei der Gemeinde und dem Finanzamt durch Einnahmen aus den Transfers in der Übertrittzeit im Frühjahr 2024 zu tilgen. Seitens des burgenländischen Fußballverbands wurden die Spieler pauschal für die nächste Transferperiode freigegeben, sodass der Verein keine Transfererlöse erzielen konnte.“ Damit sei die Abdeckung der Rückstände nicht mehr möglich gewesen.

Zehn offene Klagen

So haben frühere Spieler und Trainer zehn Klagen gegen Verein wegen offener Forderungen eingebracht. Es werden Beträge zwischen 1.400 und 14.000 Euro eingeklagt. Seine Schulden beziffert der Verein mit 28.000 Euro, davon entfallen 4.100 Euro auf das Finanzamt und 5.000 Euro auf die offene Kommunalsteuer. Die Prozesskosten beziffert der Verein mit 18.900 Euro.

„In den vergangenen Monaten war der Antragsteller bemüht, einen Nachfolger für Obmann Harald Reiszner zu finden, um eine Rettung des Vereins zustande zu bringen“, heißt es weiter. „Aus heutiger Sicht ist keines der Funktionärsmitglieder bereit, dessen Stelle zu übernehmen. Aus diesem Grund strebt der Antragsteller keinen Sanierungsplan an.“ Der Verein erklärt sich mit der Schließung des Betriebs einverstanden.