Wirtschaft

Bittere Pleite einer bekannten Frauen-Zeitschrift

„Laut Eigenantrag erfolgte ab dem Jahr 2022 ein massiver Umsatzrückgang aufgrund der Beendigung der Zusammenarbeit mit der bisherigen Miteigentümerin, der Styria Gruppe. Alternative Partner konnten nicht gefunden werden“, so der Gläubigerschutzverband Creditreform.

Die Rede ist von der missMEDIA GmbH mit Sitz in Wien Über ihr Vermögen wurde heute, Mittwoch, ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet.  Das bestätigt Venka Stojnic von Creditreform dem KURIER. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 17 Dienstnehmer. 

Die missMEDIA GmbH betreibt einen Verlag (Herausgeber Magazin „miss“) und eine Digital-Werbeagentur.  Es werden überwiegend Kunden im DACH-Raum betreut. Laut Antrag betragen die Verbindlichkeiten rund 740.000 Euro, die Aktiva rund 585.000 Euro. Laut Gläubigerliste sind rund 75 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Laut Antrag ist die Fortführung des Unternehmens mangels positiver Fortführungsprognose nicht beabsichtigt. 

Hohe Verluste - Gesellschafterzuschüsse

Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Bilanzverlust in Höhe von 1,746 Millionen Euro ausgewiesen und ein Verlustvortrag in Höhe von 430.000 Euro. Im Bilanzlagebericht heißt es dazu: "Die Gesellschaft weist zum 31.12.2022 ein negatives Eigenkapital von  162.634,86 (Vorjahr: positives Eigenkapital 685.413,53) aus. Die Geschäftsführung der Gesellschaft geht davon aus, dass eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes nicht vorliegt und begründet dies wie folgt: Die Gesellschafter der missMedia GmbH haben sich am 16.03.2023 verpflichtet, nicht rückzahlbare Gesellschafterzuschüsse in Höhe von insgesamt EUR 527.000,00 zu leisten. Diese Gesellschafterzuschüsse sind am 22.03.2023 bzw. 24.03.2023 am Bankkonto der Gesellschaft gutgeschrieben worden, wodurch das per 31.12.2022 ausgewiesene negative Eigenkapital zur Gänze abgedeckt und die kurzfristige Kontokorrentkreditlinie zur Gänze rückgeführt werden konnte."

Und weiter heißt es: "Die Gesellschafter haben darüber hinaus weitere nicht rückzahlbare Gesellschafterzuschüsse in Höhe von insgesamt EUR 700.000,00 zugesagt, die in zwei gleich hohen Tranchen am 30.4.2023 und am 31.5.2023 zu leisten sein werden. Mit diesen Beträgen kann die Gesellschaft ihren Geschäftsbetrieb zumindest für die nächsten zwölf Monate aufrechterhalten und finanzieren. Die Geschäftsführung geht daher aus heutiger Sicht vom Fortbestand des Unternehmens aus."