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Ellen: Jetzt auch im deutschen Fernsehen

Dass das Private politisch ist, weiß man von der Frauenbewegung der Siebzigerjahre. Dass das Private öffentlich ist, ist eine Grundregel Hollywoods.

Die lesbische Talk-Masterin Ellen DeGeneres tritt schon lange offen für die Rechte Homosexueller ein. Ihr Coming-out erledigte sie 1997 selbstverständlich auf Sendung in ihrer populären Sitcom „Ellen“. Für die Folge wurde sie mit dem Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet, brachte aber auch religiöse Gruppen in den USA auf die Barrikaden.

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Seit 2008 ist die 55-jährige aus Louisiana mit der Schauspielerin Portia de Rossi („Ally McBeal“) verheiratet. Auf der Homepage zu ihrer Show (www.ellentv.com) ist der Geburtstag der Gattin selbstverständlich im Kalender vermerkt – gleich neben Anmerkungen zum Super Bowl und den Gästelisten für die kommenden Sendungen. Seit 2004 läuft die „Ellen DeGeneres Show“ in den USA und heimst mit der frechen Mischung aus Boulevard-Talk und Expertenberatung regelmäßig Preise ein.

Ab morgen (19.30 Uhr) talkt Ellen Montag bis Freitag beim Pay-TV-Senders Sat.1 emotions. Die Show wird in Originalton deutsch untertitelt ausgestrahlt. Wer den Sender nicht empfangen kann: Die Folgen sind auch auf der Homepage zur Show abrufbar.

In den USA sehen täglich drei Millionen die Show, die damit eines der erfolgreichsten Day-Time-Formate ist. Auch deshalb, weil DeGeneres mehr tut, als das übliche Promi-Programm abzuspulen. Zwischen harmlosen Blödeleien greift sie gesellschaftliche Probleme auf. Trotzdem reißen sich die Stars darum, bei Ellen Einblick in ihr Privatleben zu geben. Dauergast ist Patrick Dempsey, der in der morgigen ersten Folge der zehnten Staffel über seinen Twitter-Skandal spricht: Er hatte während der Dreharbeiten zu „Grey’s Anatomy“ Kollegen fotografiert und die Bilder getwittert. Keine gute Idee, fanden die. In der Ellen-Show knipst und twittert er trotzdem unverdrossen weiter.

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