Wirtschaft

Arbeitslosigkeit im Juni gesunken

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni gegenüber dem Wert von vor einem Jahr gestiegen. Ende Juni 2023 waren in Österreich 307.732 Menschen beim AMS als arbeitslos (239.301) oder in Schulung (68.431) gemeldet, schreibt das Arbeits- und Wirtschaftsministerium am Montag per Aussendung. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,7 Prozent nach 5,5 Prozent ein Jahr davor. Gegenüber dem Vormonat Mai besserte sich die Lage hingegen etwas. Ende Mai lag die Arbeitslosenrate noch bei 5,9 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen sowie Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer stieg im Jahresvergleich um 9.330 Personen - das entspricht einem Zuwachs von 3,1 Prozent. Bei den Arbeitslosen war es sogar ein Plus von 4,5 Prozent im Jahresvergleich, während die Zahl der Schulungsteilnehmer um 1,5 Prozent schrumpfte.

Mehr dazu: AMS: Minister Martin Kocher vor heikler Personalentscheidung

Zahl der offenen Stellen im Jahresvergleich gesunken

"Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit aktuell nach wie vor auf einem niedrigeren Stand als beispielsweise 2019 - also vor Beginn der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Auswirkungen auf die Wirtschaft", sagte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) laut Aussendung. "Vor dem Hintergrund der sehr schwachen wirtschaftlichen Entwicklung kann dieser unerfreuliche Anstieg dabei sogar noch als moderat bezeichnet werden", kommentierte AMS-Chef Johannes Kopf die Zahlen.

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Die Zahl der offenen Stellen ist im Jahresvergleich zudem gesunken. Bei den sofort verfügbaren Stellen war es ein Rückgang um 16 Prozent. Gestiegen ist seit Juni 2022 aber die Zahl der Lehranfängerinnen und -anfänger in Unternehmen - hier gab es einen Zuwachs um 3,9 Prozent auf 30.585 Personen.

Erlittener Kaufkraftverlust

Nach europäischer Berechnungsmethode betrug die Arbeitslosenquote Ende Juni 4,6 Prozent. Damit liegt Österreich unter dem EU-27-Schnitt von 5,9 Prozent. Die saisonbereinigte Jugendarbeitslosigkeit lag bei saisonbereinigten 10,3 Prozent (EU-Schnitt: 13,9 Prozent).

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Wegen der Teuerung hätten Arbeitslose im vergangenen Jahr starke Realeinkommenseinbußen erlitten, rechnete dann das gewerkschaftsnahe Momentum Institut in einer Aussendung vom Montag vor. Im Gegensatz zu anderen Sozialleistungen werde das Arbeitslosengeld nämlich nicht an die Inflation angepasst. Wer im Juni 2022 seine Arbeit verlor, habe seitdem einen Kaufkraftverlust von im Schnitt 14,8 Prozent erlitten. Allerdings lässt sich nur ein Teil davon auf die gestiegenen Preise zurückführen: Mehr als die Hälfte (acht Prozentpunkte) des Verlustes geht auf den Umstieg in die Notstandshilfe zurück.