Drei US-Banken kollabiert, Börsen unter Druck
Innerhalb von nur einer Woche sind in den USA drei Banken kollabiert. Den Anfang machte mit Silvergate Capital ein Institut, das viel mit der Kryptobranche zusammenarbeitete. Am Freitag kollabierte dann die auf die Startup-Szene spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) . Die Filialen der SVB sollen heute wieder öffnen - und Kunden können auf ihre gesamten Einlagen zugreifen, wie Finanzministerin Janet Yellen, Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung FDIC am Sonntagabend bekanntgaben. Eigentlich deckt die US-Einlagensicherung maximal 250.000 Dollar ab. Auch in Europa soll es mehr als 3.500 SVB-Kunden geben.
Eine ähnliche Regelung gelte auch für die Signature Bank, die am Sonntag von ihrer staatlichen Zulassungsbehörde geschlossen worden sei. Auch dieses Institut war groß im Geschäft mit der Krypto-Branche, unter anderem verwahrte sie meldungen zufolge 240 Millionen Dollar des Online-Handelsplatzes Coinbase. Das New Yorker Institut soll nun abgewickelt werden.
Die Regierung ist um Beruhigung bemüht. Wie sich die Furcht vor Ansteckungseffekten im Bankensektor auswirkt, wird sich am Montag zeigen. Bankenrettungen wie in Folge der Finanzkrise 2008 soll es laut Yellen diesmal nicht geben. Ökonomen der US-Bank Goldman Sachs erwarten aber, dass die Vorfälle die Notenbank Fed dazu veranlassen dürfte, ihren geldpolitischen Straffungszyklus nächste Woche zu unterbrechen.
An den Börsen: Trotz eines guten Starts der US-Börsen konnten sich die europäischen Aktienmärkte nicht nennenswert erholen. Nach wie vor beherrschten die Turbulenzen im US-Bankensektor die Lage an den Finanzmärkten. Am Wochenende erklärten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.
Weitere Meldungen: