737 MAX-Abstürze: Aktionäre verklagen Boeing
Nach dem Absturz der beiden Passagierflugzeugen des Typs 737 MAX in Indonesien und Äthiopien haben Aktionäre vor einem US-Bundesgericht Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Sie warfen dem US-Konzern am Dienstag in Chicago vor, Sicherheitsmängel vertuscht zu haben. Boeing habe "Rentabilität und Wachstum vor der Sicherheit des Flugzeugs und Ehrlichkeit" gestellt, hieß es.
Die 737 MAX sei im Konkurrenzkampf mit Airbus überhastet auf den Markt gebracht worden. Ein Boeing-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Nach dem Absturz einer Maschine der Ethiopian Airlines am 10. März war der Börsenwert des Konzerns innerhalb von zwei Wochen um 34 Milliarden Dollar gesunken.
Boeing-Auslieferungen brechen ein
Der US-Luftfahrtriese hat im Zuge weltweiter Startverbote einen Einbruch der Auslieferungszahlen erlitten. Im ersten Quartal gingen 89 Maschinen der 737-Serie an die Kundschaft, teilte der Konzern am Dienstag mit. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 132 gewesen.
Bei den Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen insgesamt gab es einen Rückgang von 184 auf 149 Maschinen.
Nach zwei Abstürzen, bei denen innerhalb weniger Monate insgesamt 346 Menschen starben, waren weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt worden. Die Auslieferungen der bestverkaufen Modellreihe wurde daraufhin gestoppt. Bis zur weiteren Klärung der Unfallursachen und Problemen mit einer Steuerungssoftware ist unklar, wie es mit den Fliegern weitergeht. Zuletzt kündigte Boeing an, die Produktion deutlich zu drosseln.