Wellness

Zusätzlich zu Muttermilch: Beikost schon ab dem 3. Lebensmonat?

Sechs Monate, so lange empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Säuglinge – wenn möglich – zu stillen. Eine britische Untersuchung (Infant Feeding Survey) aus dem Jahr 2010 zeigte jedoch, dass rund 52 Prozent der Mütter ihren Kindern vor dem sechsten Lebensmonat feste Nahrung verabreichen, weil sie das Gefühl haben, die Babys würden durch Muttermilch allein nicht mehr satt. Zudem gaben 26 Prozent der Mütter an, früh anzubieten, weil ihre Babys nachts häufig aufwachen.

Nicht selten machen Mütter in der Praxis also die Erfahrung, dass Beikost, also feste Nahrung, ab dem dritten Lebensmonat zu besserem Schlaf bei Kind und Mutter führt. Eine Studie hat das nun bestätigt.

Stillen vs. Beikost und Stillen

Britische Forscher teilten 1.303 Mutter-Kind-Paare zufällig zwei Gruppen zu. In der einen Gruppe stillten Mütter ihre Babys bis zum sechsten Monat. In der zweiten begann die Gabe von Beikost im dritten Lebensmonat, während ebenfalls weiterhin gestillt wurde.

Parallel füllten die Mütter beziehungsweise Elternpaare Fragebögen aus und machten Angaben zu den Schlafgewohnheiten ihres Kindes sowie ihrer eigenen Lebensqualität.

Es zeigte sich: Sechs Monate alte Babys, die bereits früh mit fester Nahrung gefüttert wurden, schliefen nachts im Schnitt bis zu 17 Minuten länger (zwei Stunden mehr Schlaf pro Woche) – verglichen mit jenen Babys, die ausschließlich gestillt wurden. Die Beikost-Babys wachten außerdem seltener auf. Und: Mütter und Eltern, die nur aufs Stillen zurückgriffen, gaben häufiger an, dass ihre Kinder Schlafprobleme entwickelten.

Bei den Unterschieden handelte es sich um längerfristige Effekte: So schliefen die Beikost-Babys auch im Alter von einem Jahr noch länger und besser durch – obwohl alle untersuchten Babys in diesem Alter bereits feste Nahrung verabreicht bekamen.

Wesentlich seien die Ergebnisse, die im Fachblatt JAMA Pediatrics veröffentlicht wurden, vor allem deswegen, weil besserer und ausreichender Schlaf unter anderem in einem engen Zusammenhang mit elterlicher Lebensqualität steht.