Trend Hub

Schwarze Sängerin spricht über Rassismus in der Schlagerszene

Ihr Name ist seit einigen Jahren in der deutschen Schlagerszene nicht mehr wegzudenken. Malin Brown ist die erste schwarze Künstlerin, die es geschafft hat, in der traditionell deutsch geprägten Musikrichtung einen festen Platz einzunehmen. Doch wie tickt die Sängerin wirklich? 

Eine Reise von Amerika nach Deutschland

Brown wurde vor 34 Jahren in Atlanta, Georgia, geboren. Ihr musikalisches Talent zeigte sich früh: Mit sechs Jahren begann sie, Klavier zu spielen, mit zehn stand sie zum ersten Mal auf einer Bühne. "Meine Eltern haben mich immer ermutigt, meine Träume zu verfolgen. Musik war unser gemeinsamer Zufluchtsort", erinnert sich Brown im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Schlager-Liebe war Zufall

Ihr Weg in die deutsche Schlagerszene begann jedoch eher durch Zufall. Mit Anfang 20 kam sie als Austauschstudentin nach Berlin, um Germanistik zu studieren. "Ich hatte keine Ahnung, was Schlager war", erklärte sie. Ein Freund lud sie zu einem Konzert ein, und Malin war sofort fasziniert von der melodischen Musik und den eingängigen Texten. 

  • Name: Malin Brown
  • Alter: 34 Jahre
  • Geburtsort: Atlanta, Georgia, USA
  • Beruf: Schlagersängerin
  • Besonderheit: Erste schwarze Künstlerin in der deutschen Schlagerszene
  • Debüt: 2019 mit der Single "Sternenlicht"
  • Auszeichnungen: Echo Pop, Deutscher Musikautorenpreis
  • Soziales Engagement: Gleichberechtigung, Förderung junger Talente durch eigene Stiftung
  • Aktuelles Projekt: Drittes Album in Arbeit

Durchbruch auf Social Media

Die Welt des Schlagers beeindruckte sie so sehr, dass sie begann, deutsche Schlagerhits zu covern und auf Social Media zu teilen. Ihre Version von Helene Fischers "Atemlos durch die Nacht" ging viral und verschaffte ihr erste Auftritte. Mittlerweile folgen ihr 50.000 Menschen auf Instagram. 

2019 unterschrieb Brown ihren ersten Plattenvertrag. Mit ihrer Debütsingle "Sternenlicht" eroberte sie die Charts. Seitdem hat sie zwei erfolgreiche Alben veröffentlicht und zahlreiche Preise gewonnen, darunter den Echo Pop und den Deutschen Musikautorenpreis.

Gegenwind und Rassismus

Trotz ihrer Begeisterung für Schlager war der Weg in die Branche alles andere als einfach. "Ich habe viele skeptische Blicke und Kommentare erlebt. Es hieß oft, meine Hautfarbe passe nicht zu diesem Genre", erzählte Brown. Doch sie ließ sich nicht entmutigen und führte einen Wandel herbei. Ihre Texte behandeln nicht nur klassische Schlager-Themen wie Liebe und Sehnsucht, sondern auch ihre Erfahrungen als Woman of Color in Deutschland. Songs wie "Frei wie der Wind" und "Meine Farben".

Es war mir wichtig, nicht nur als exotische Ausnahme wahrgenommen zu werden, sondern als Teil einer lebendigen, sich wandelnden Musikszene

Malin Brown

Ausblick

Gerade arbeitet Brown an ihrem dritten Album, das laut ihrer Aussage eine noch stärkere Verbindung zwischen Schlager und internationalen Musikstilen herstellen wird. "Ich will zeigen, dass Schlager modern und global sein kann", sagt sie mit einem Funkeln in den Augen.