Satiriker El Hotzo gibt zu, Frauen manipuliert zu haben
Von Selma Tahirovic
Erst im Sommer sorgte der Satiriker Sebastian "El Hotzo" Hotz für Aufsehen, als er nach einem Attentat auf Donald Trump im Juli auf X postete, dass er es "fantastisch" finden würde, wenn Faschisten sterben. Nachdem die Welle der Empörung abflachte, sorgt er nun erneut für Aufsehen – diesmal mit seinem Privatleben.
El Hotzo räumt in Statement Fehler ein
Auf X veröffentlichte der Satiriker ein Statement: "Ich möchte mich gern kurz zu den Vorwürfen äußern. Ich war in den letzten Jahren in Beziehungen wiederholt untreu und habe anschließend meine Taten in immer komplizierter werdenden Lügenkonstrukten vertuscht und die Glaubwürdigkeit meiner (Ex-)Partnerinnen diskreditiert."
"Gelovebombt, gegaslighted, manipuliert"
Der Buchautor fuhr fort: "Ich habe gelovebombt, gegaslighted, manipuliert und von Exklusivität gesprochen, Frauen hingehalten und Beziehungen verheimlicht, um nicht aufzufliegen. Ich habe dabei meine Position und mein Image als reflektierter Medienmann ausgenutzt und viele Menschen damit sehr verletzt." Der 28-Jährige betonte abschließend, dass er mehrere Chancen bekommen hätte, aber sein Verhalten dennoch nicht geändert habe.
Um welche Vorwürfe es sich genau handelt, ist nicht bekannt. Im Netz werden seit einigen Tagen gelöschte Tweets von vermeintlichen Opfern von Hotz auf X geteilt. In einem davon heißt es, dass der Satiriker die Betroffenen aufgrund seines Verhaltens mit "tiefen mentalen Problemen" zurückgelassen hätte.
Thread mit Anschuldigungen wurde gelöscht
Auffällig war, dass Hotz sein Statement nicht auf seinem Hauptaccount auf X veröffentlicht hat, sondern von einem Kanal namens @elhotzoDeleted einen Post repostete und darunter sein Statement setzte. @elhotzoDeleted erklärte, dass der Account nicht Hotz gehören würde, sondern als "Fanaccount" erstellt wurde, um gelöschte Postings zu archivieren.
"Gestern Abend habe ich einen Thread gepostet, in dem ich Anschuldigungen verschiedener Frauen gegen Sebastian zusammengetragen habe", heißt es in einem Tweet. Dieser Thread ist nun aber nicht mehr auffindbar: "Heute Nachmittag hat Sebastian mich kontaktiert und gefragt, ob ich einen Tweet posten kann, unter den er dann mit seinem Statement antwortet. Als Grund für dieses Vorgehen gab er an, dass eines der Opfer 'ungern die komplette Breitseite der Öffentlichkeit abbekommen' möchte."
Sind die "linken Männer" schuld?
In den sozialen Medien wird über die Vorwürfe und das Statement von Hotz heiß diskutiert. Es wird vor allem angeprangert, dass sich der Autor immer als "woke" und "feministisch" dargestellt hatte, obwohl er privat anscheinend anders gehandelt habe. Andere User und Userinnen kritisierten, dass so ein heuchlerisches Verhalten vor allem bei Männern aus der "linken Bubble" zu beobachten seien.
Unter seinen Instagram-Beiträgen finden sich ebenfalls erboste und enttäuschte Kommentare – vor allem von seinen weiblichen Fans:
- "Warum ist das Statement nicht hier? Nicht alle, aber doch immer Männer. Und irgendwie verlieren wir (Frauen) immer mehr den Glauben, dass es nicht doch #allmen sind."
- "Doppelmoral - lieben wir. Ich bin fassungslos!"
- "Enttäuschend. Ich bin so enttäuscht, ehrlich."
- "Das Statement zur emotionalen Gewalt an Frauen* gehört deutlich öffentlicher!"
- "Wow, jetzt produzierst du schon deinen Content selber über dich, wie praktisch…"