Viral auf TikTok: Job-Bewerberin abgelehnt, weil sie Gen Z angehört
Von Monika Kässer
Eine TikTokerin ging mit einem Video viral, in welchem sie behauptet, nach einem Bewerbungsgespräch nicht eingestellt worden zu sein, weil sie der Generation Z angehört.
"Wenn du dich fragst, wie der Arbeitsmarkt aktuell aussieht, dann schau dir meine geschwollenen Augenlider an", beginnt Content Creatorin Alejandra ihre Erzählung. Mittlerweile wurde der Clip bereits über 850.000 Mal aufgerufen und in der Kommentarspalte finden sich unzählige Gleichgesinnte.
Eine Personalchefin der Generation X soll ihr gesagt haben, dass sie nicht für den Job genommen wurde, weil sie der Generation Z angehöre. "Das hat mich die letzten fünf Stunden zum Weinen gebracht", so die Influencerin. Schon früher habe sie in dieser Abteilung und in diesem Team gearbeitet. "Ich habe mich dort hervorragend bewährt und jeder aus dem Team hat mich wirklich gemocht und auch ich mochte meine Kollegen und Kolleginnen."
Bewerbungsgespräch verlief gut
Als sie ein Jahr später zufällig sah, dass in jener Abteilung eine Stelle frei ist, hat sie sich sogleich beworben. "Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und alles verlief gut." Eine Woche später, nachdem sie nicht die vereinbarte Rückmeldung erhalten hat, hakte sie per Mail nach. Wieder kam keine Antwort. Zufällig traf sie im Aufzug des Bürokomplexes die Personalleiterin, die Alejandra fragte, ob sie denn bezüglich der Stelle schon benachrichtigt wurde, was sie verneinte. In Zwischenzeit sei die Position bereits vergeben worden.
Die Content Creatorin fasste bei der Personalverantwortlichen nach, woran es lag und was sie in Zukunft besser machen könne bei Vorstellungsgesprächen.
Problem: Kein Fünfjahresplan & Social Media
Es sei sehr "alarmierend" gewesen, dass sie keinen Fünfjahresplan hatte. Außerdem hätte sie nicht erwähnen sollen, dass sie nebenbei in den sozialen Netzwerken aktiv ist. Anschließend meinte die Personalbeauftragte, sie habe dieselbe Thematik auch mit ihrem Sohn und glaube, das sei generell ein "Gen-Z-Problem". Dass sie keinen konkreten Zukunftsplan habe, zeuge von mangelndem Einsatz. Besser solle sie sich etwas aus den Fingern saugen. "Sie müssen verstehen, dass es nur um Wahrnehmung und Optik geht", appellierte die Personalverantwortliche.
Zu ihrer Verteidigung erklärt die TikTokerin: "Sie haben mich ja gefragt, was meine Leidenschaft ist und ich sagte ihnen, dass es das Vorantreiben meines Social-Media-Kanals sei. Sie bevorzugen also jemanden, der lügt, jemanden, der mehr Schein als Sein ist", schlussfolgert sie.
Über 4.000 Kommentare haben sich bereits unter dem viralen Video gesammelt. Für die Content Creatorin gibt es viel Zuspruch:
- "Als Generation, die von einer Pandemie betroffen war, die jeden Sinn für einen Plan über den Haufen geworfen hat, und die in einer Welt lebt, in der wir ständig im Überlebensmodus sind, ist es schwer, einen Fünfjahresplan zu haben, geschweige denn einen Jahresplan."
- "Es ist schwer, einen Fünfjahresplan zu haben, wenn ALLES ungewiss ist."
- "Die Psychospielchen auf dem Arbeitsmarkt machen mich wahnsinnig!"
- "'Geben Sie nicht alles von sich preis', aber Mitarbeiter der Generation X und darüber hinaus haben mir die aufdringlichsten persönlichen Fragen im Büro gestellt, ihre unsensiblen Meinungen grundlos geteilt und dann gelästert, wenn man es ihnen nicht gleichtut."