Wird König Charles im Juni an seiner großen Geburtstagsparade teilnehmen können?
Zahlreiche Termine absolviert ein Vollzeit-Royal im Jahr.
Vor allem die "Trooping the Colour"-Geburtstagsparade des Königs im Juni spielt im royalen Kalender eine wichtige Rolle. In diesem Jahr steht aufgrund der gesundheitlichen Probleme von Charles III. bisher aber nicht fest, ob er selbst an dem Fest ihm zu Ehren teilnehmen wird.
"Es wäre absolut bemerkenswert, wenn der König bei seiner eigenen Geburtstagsparade nicht dabei wäre", sagte Verfassungsexperte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Bericht: König Charles will im Juni auftreten
König Charles soll sich britischen Medienberichten zufolge aber wünschen, "Trooping The Colour" nicht zu verpassen. Laut Mail Online soll im Palast bereits überlegt werden, welche Möglichkeiten es für Charles gäbe. Er könne die Parade etwa von einem Podium aus verfolgen und nicht hoch zu Ross, wie im vergangenen Jahr. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass alle Entscheidungen vom Gesundheitszustand des Monarchen abhängen und auf ärztlichen Rat hin getroffen werden.
Erst kürzlich hatte ein von der britischen Armee angekündigter Termin mit Prinzessin Kate im Vereinigten Königreich für Verwirrung gesorgt. Die Armee entfernte in der Nacht auf 6. März einen Hinweis, dass die künftige Königin am 8. Juni die Proben zu "Trooping the Colour" abnehmen werde. Es war das erste Mal seit einer Bauchoperation Kates, dass ein offizieller Termin für die Ehefrau von Thronfolger Prinz William genannt worden war.
Entsprechend aufgeregt hatten britische Medien auf die Veröffentlichung reagiert. Die 42-Jährige erholt sich derzeit von dem Eingriff, der Mitte Jänner vorgenommen wurde. Sie wird nach Palast-Angaben bis nach Ostern keine Termine wahrnehmen.
Eine Tag zuvor hatte auf der Website, auf der Schaulustige Tickets für die Veranstaltung buchen können, noch mit Nennung von Kates offiziellem Titel gestanden: "Reviewed by Her Royal Highness The Princess of Wales" (Abgenommen von Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin von Wales).
Verwirrung um Kates und Charles' Rückkehr
Britische Medien berichteten, die Armee habe den Termin nicht mit dem Kensington-Palast abgestimmt, der eigentlich die Termine von Kate und William bekannt gibt. Teilnahmen der Royals würden normalerweise erst viel näher am Termin bestätigt.
Auf derselben Seite hatte die Armee auch erwähnt, dass König Charles die offizielle Parade am 15. Juni abnehmen werde. Auch dieser Hinweis wurde über Nacht gelöscht.
Charles' Mutter Elizabeth II. sagte einst: "I have to be seen to be believed" ("Ich muss gesehen werden, damit man an mich glaubt"). Charles wählte einen Mittelweg: er verschwand nach Bekanntwerden seiner Diagnose nicht ganz und verhinderte so wohl Spekulationen und Verschwörungstheorien, wie sie sich bei Schwiegertochter Kate entwickelten.
Im Hintergrund arbeitet Monarch weiter. Der König nimmt während seiner Therapie zwar keine öffentlichen Termine wahr, zeigt sich aber immer wieder auf Fotos hinter den Palastmauern, etwa beim Lesen von Genesungswünschen.
Die roten Schatullen, in denen ihm wichtige Dokumente und Informationen vorgelegt werden, nimmt er weiter in Empfang, und auch die wöchentliche Audienz mit Premierminister Rishi Sunak findet weiterhin statt. Sein Rückzug werde ihm zu schaffen machen, sagte sein früherer Pressesekretär Julian Payne der BBC. "Er wird darauf brennen, so schnell wie möglich wieder zu den Dingen zurückzukehren."
Doch wie lange die ambulante Behandlung des Königs dauern wird und ob sie erfolgreich sein wird, ist ungewiss. Premierminister Sunak zufolge wurde die Erkrankung früh entdeckt. Das dürfte Hoffnung auf bessere Heilungschancen machen. Aber außer, dass es sich nicht um Prostatakrebs handelt, ist weder über die Diagnose noch über die Therapie Genaueres bekannt.