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Prinz William vor folgenreicher Entscheidung über ältesten Sohn George

Mit 73 Jahren war Charles III der älteste Monarch, der je den britischen Thron bestieg. Nach Meinung des britischen Autors Andrew Morton könnte ihm seine Blütezeit trotzdem noch bevorstehen. "Charles hat lange genug gewartet. Ich denke, er hat einige Ideen für die Monarchie, die er umsetzen möchte. Ich würde nicht sagen, dass er dies nur widerwillig tut", sagte er dem Magazin Marie Claire. Morton schließt demnach aber nicht aus, dass Prinz William zugunsten seines ältesten Sohnes George (9) einmal auf den Thron verzichten könnte. "Ich denke, William hat es immer als Job und nicht als Berufung gesehen", so Morton.

William: Thronverzicht unwahrscheinlich

Dies wäre eine kleine Sensation. "Im Vereinigten Königreich haben wir keine ehrenvolle Tradition der Abdankung", sagte der Verfassungsexperte Robert Hazell erst heuer. "Wegen des furchtbaren Beispiels ihres Onkels Edward VIII" hätte auch die inzwischen verstorbene Queen Elizabeth II nie ans Zurücktreten gedacht. Edward VIII sei 1936 "faktisch gezwungen gewesen abzudanken, weil er eine Amerikanerin - Wallis Simpson - heiraten wollte, die zweifach geschieden war, und zu der Zeit war das für die Gesellschaft und die Regierung inakzeptabel", rief der Rechtsprofessor vom University College London und Herausgeber des Buches "The Role of Monarchy in Modern Democracy" im APA-Gespräch in Erinnerung. "Und ich glaube, in den Augen der königlichen Familie war das Verhalten Edwards VIII egoistisch." Elizabeth II habe als Monarchin stets "ungemein gewissenhaft" all ihre Pflichten erfüllt. Für das Leben von Prinz George hätte ein Verzicht Williams auf die Krone weitreichende Folgen.

Autor Morton gilt als Adelskenner. Er war mit seiner umstrittenen Biografie "Diana. Ihre wahre Geschichte" prominent geworden. Außerdem schrieb er Biografien über die Hollywood-Stars Angelina Jolie und Tom Cruise sowie über das Promi-Paar David und Victoria Beckham.

George und seine Schwester Charlotte sind zuletzt im September bei der Trauerfeier für die Queen ins Rampenlicht gerückt. Die beiden hatten sich der Trauerprozession angeschlossen, als der Sarg ihrer Urgroßmutter in die Westminster Abbey getragen wurde. Gemeinsam mit ihrer Mutter Kate gingen George und seine zwei Jahre jüngere Schwester hinter dem Sarg. Ihr jüngerer Bruder, der vierjährige Louis, hatte dagegen nicht an dem Staatsbegräbnis teilgenommen.

Williams und Kates Nachwuchs vermehrt im Rampenlicht

Nachdem Prinz William mit dem Tod der Queen zum Thronfolger geworden ist, dürften die Kinder künftig eine prominentere Rolle im Königshaus spielen. Während die britischen Medien die Kinder von William und Kate nicht in ihrem Alltag fotografieren oder filmen, waren die beiden älteren Kinder in jüngster Zeit mehrfach bei öffentlichen Anlässen zu sehen.

Bei den Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum der Queen im Juni wirkten die beiden zeitweise äußerst gelangweilt, als alternde Popstars vor dem Buckingham-Palast ein Konzert gaben. George besuchte im vergangenen Jahr mit seinen Eltern auch das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Juli und jubelte bei den Toren der englischen Nationalmannschaft.

Alle drei Kinder gehen seit Kurzem auf dieselbe Schule in Windsor, nachdem ihre Eltern den Hauptwohnsitz der Familie in ein Cottage auf dem Schlossgelände verlegt hatten. Ziel ist es, den Kindern ein "normaleres" Leben zu ermöglichen.