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Megxit: Von langer Hand geplanter Coup?

Als Herzogin Meghan (38) und Prinz Harry (35) am Mittwoch überraschend bekannt gaben, sich als "Senior-Royals" zurückziehen zu wollen, schien das besonders für den Buckingham Palast eine böse Überraschung zu sein. In einem wenig später veröffentlichten eher kurz angebundenen Statement hieß es, dass es sich um "komplizierte Fragen" handle, "die zu regeln Zeit braucht". Öffentlichkeit und Royalexperten lasen daraus klar, dass die Queen (93) im Vorfeld nicht über den drastischen Schritt ihres rebellischen Enkels informiert worden war. 

Palastinsider spekulieren

ITV-Journalist Thomas Bradby hingegen, der auch das vieldiskutierte Interview über ihre Afrika-Reise mit den Sussexes führte und angeblich ein engeres Verhältnis zu dem Paar pflegt, denkt, dass insbesondere Prinz Harry mehrmals das Gespräch mit der Queen und seinem Vater, Thronfolger Prinz Charles (71), gesucht hat, bevor er und Meghan sich für die Kamikaze-Variante des "Megxits" entschieden. Die beiden hätten während ihrer sechswöchigen Pause vermutet, dass der Buckingham Palast sich auf eine "schlankere Monarchie" nach schwedischem Vorbild vorbereite - die sie und Sohn Archie Harrison ohnehin nicht mehr inkludieren könnte, erklärte Bradby gegenüber der Daily Mail.

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Die Zeit in Kanada hätten Meghan und Harry also genutzt, ihren lang gehegten Plan in Form zu gießen, um ihn nach ihrer Rückkehr in die Tat umsetzen zu können. Allerdings hätten die Queen und Charles abwechselnd aufeinander verwiesen, um Gespräche zum angeblich besonders von Harry geforderten Halb-Rücktritt zu führen. Doch den Sussexes scheint der Geduldsfaden gerissen zu sein. "Es ist sicher nicht wahr, dass der Palast davon überhaupt nichts wusste. Das Paar war der Ansicht, dass sie zurückkommen und mit der Familie über ihre Pläne sprechen würden", so Bradby weiter.

Er fügte hinzu, dass die beiden gebeten worden seien, die Vorschläge zu Papier zu bringen - was sie aufgrund möglicher Leaks abgelehnt haben sollen. Als dann doch einige Details ihrer Entscheidung durchsickerten, sollen Harry und Meghan an die Öffentlichkeit gegangen sein, ohne die anderen Royals zu benachrichtigen. Die Königin zeigte sich davon Berichten zufolge "zutiefst enttäuscht" und "verletzt" und hatte sie gebeten, die Ankündigung ihrer "nuklearen" Pläne zu verschieben. Eine Aufforderung, die die Sussexes wohl ignorierten. Harry wollte sich offenbar nicht mehr vertrösten lassen. Er sei wütend auf Prinz Charles, der ihn  angeblich mehrere Wochen hingehalten habe, und dabei äußerst reserviert gewesen sei.

Kleinster gemeinsamer Nenner

Indes war der acht Monate alte Archie nach dem sechswöchigen Familienurlaub in Kanda verblieben. Er wurde dort vorübergehend von Meghans Freundin Jessica Mulroney und einem Kindermädchen betreut, wie die Zeitung Telegraph berichtete. Die Auszeit könnten die Royals nicht nur zu Entspannung, sondern vor allem zur taktischen Planung ihres Vorhabens genützt haben. So überstürzt und unüberlegt ihr Schritt im Moment wirken mag: Durchaus denkbar, dass Harry und Meghan längst die für sie passenden Rahmenbedingungen als Argumentationsgrundlage festgelegt haben. Wie der Palast mitteilte, gilt es, schnell Lösungen zu finden – finden Meghan und Harry aber keinen Konsens mit ihrer Familie, könnte die endgültige Entscheidung über den künftigen Status des Sussexes noch länger nicht fallen.

Die Windsors machen offenbar Meghan für den Megxit verantwortlich. Die Amerikanerin hätte sich nie in die königliche Familie einordnen können oder wollen. Statt im Kensington-Palast zu wohnen, musste  Frogmore Cottage in Windsor aufwendig auf Steuerzahler-Kosten um 2,5 Millionen Euro renoviert werden. Harry will diese Residenz unbedingt behalten. Möglich wäre, dass der Prinz dafür mehr Verpflichtungen erfüllen wird müssen und seine Frau die königliche Bühne nur noch selten betreten darf.