Königin Silvia von Schweden: Enthüllung über ihre tragische Familiengeschichte
Schwedens Königin Silvia blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: 1943 wurde Silvia Renate Sommerlath, wie die schwedische Monarchin mit Mädchennamen hieß, in Heidelberg als einzige Tochter unter drei Söhnen des deutschen Geschäftsmannes Walther Sommerlath und seiner in Brasilien geborenen Ehefrau Alice Soares de Toledo geboren.
Sie war Hostess, als sie Carl Gustaf kennenlernte
Ab 1947 wuchs sie in São Paulo auf. Ihre Familie sollte erst 1957 nach Deutschland zurückkehren. Nachdem Silvia 1963 am Luisen-Gymnasium Düsseldorf ihre Matura machte, besuchte sie das Sprachen- und Dolmetscher-Institut in München. Ihr Sprachtalent – Silvia spricht neben Schwedisch und Deutsch auch Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Englisch und die Schwedische Gebärdensprache – verhalf ihr zu einem Job als Hostess bei den Olympischen Sommerspielen im Jahr 1972. Hier machte sie auch die Bekanntschaft ihres späteren Ehemannes Carl XVI. Gustaf von Schweden, den sie vier Jahre später in Stockholm heiraten sollte.
Doch während sie dank ihrer Beziehung mit Carl Gustaf Deutschland verließ, um ein Leben in Reichtum zu führen, hatten es ihre Verwandten in Ostdeutschland umso schwerer. Bisher unbekannte Details über die Vergangenheit ihrer Familie werden nun in einem neuen Buch mit dem Titel "Carl-Gustaf Svingel och Silvias familj i det kalla krigets Berlin" der Autorin Ingrid Thörnqvist bekannt. Diese berichtet, wie sich Silvia auch nach ihrer Hochzeit mit dem schwedischen König weiterhin für das Schicksal ihrer Familie in der DDR engagierte.
Königin Silvia: Ihre Familie wurde von der Stasi beschattet
Das Buch handelt von dem schwedischen Opernsänger Carl-Gustaf Svingel. Thematisiert wird aber auch Silvias Verwandschaft in der DDR - und deren Flucht nach Westberlin.
Silvias Onkel Ernst Sommerlath war einst Priester in Ostberlin. Aufgrund seines Berufs wurde dieser von der Stasi ausspioniert. "Es war sehr kompliziert, die Erlaubnis zu bekommen, meinen Onkel Ernst und seine Familie zu besuchen. Er durfte seine Villa behalten, aber im Haus lebte immer ein Spion. Sie kontrollierten alle Gespräche, ihr ganzes Leben, alles, was sie taten", wird die Königin, die evangelisch-lutherischen Glaubensbekenntnisses ist, in dem Buch zitiert.
Die Königin unterstützte ihre Familie in der DDR
Das Buch berichtet auch darüber, wie die heute 76–Jährige ihre Familie unterstützte. Silvias Cousine Cornelia Grude wurde mit 21 Jahren Mutter eines Sohnes namens Alexander, der mit bleibenden Hirnschäden geboren wurde. Aufgrund seiner Behinderung war der Bub auf spezielle Hilfsmittel angewiesen. Doch Behindertenhilfsmittel waren in der DDR schwer zu bekommen. Silvia bot ihrer Familie ihre Unterstützung an. Die Cousine der Königin erzählt in dem Buch, wie das Leben ihres Sohnes durch Silvias Engagement zum Positiven verändert wurde.
"Es war unglaublich, wie viel Unterstützung wir erhalten haben. Die Königin schickte einen speziellen Stuhl, den Alexander benutzen und sein Gleichgewicht üben konnte", sagt Cornelia Grude in dem Buch. "Wir hatten so etwas noch nie gesehen. Es bedeutete so viel. In einem Paket aus Schweden kam ein spezieller Kinderwagen, der für ältere Kinder geeignet ist."
Heute lebt Alexander in einem Wohnheim. Unter anderem dank Silvias Hilfe, so ihre Cousine, habe er sich positiv entwickelt.
Doch nicht nur Alexander wurde von der Königin tatkräftig unterstützt. Als ihre Famillie, unter anderem durch die Hilfe von Carl-Gustaf Svingel, nach Westberlin umsiedeln konnte, schenkte die Königin ihren Verwandten Geld für ein Auto.
Sie selbst bleibt trotzallem bescheiden. "Mein Vater hat Cornelia aktiv unterstützt. Ich war ein bisschen im Hintergrund, habe ihr aber finanziell geholfen", sagt die Ehefrau von König Carl Gustaf.