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Desirée Treichl-Stürgkh über Möbel, Wohntrends und den Opernball

Große Möbelmessen können ja derzeit eher nicht stattfinden, daher hat sich H.O.M.E.-Herausgeberin Desirée Treichl-Stürgkh etwas Besonderes einfallen lassen. Ihre H.O.M.E.D.E.P.O.T.-Möbelmesse wird on Tour gehen, sprich am Freitag und Samstag in über 25 Top-Geschäften und Showrooms in Wien stattfinden.

Und natürlich gibt es auch wieder ein ganz spezielles Design-Projekt. Diesmal hat sie zehn heimische Modemacher gebeten, Sesseln individuell zu gestalten, die man ab sofort im Wiener Innenstadt-Geschäft Lobmeyr besichtigen und auch drauf bieten kann. Alle Erlöse gehen an das karitative Wiener DBA-Projekt für medizinische Forschung.

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„Die Idee war, einfach zu sehen, was jeder Designer aus diesem Sessel macht. Das ist so unterschiedlich und lustig teilweise“, erzählt Treichl-Stürgkh im KURIER-Gespräch. Der Kreativität waren da keine Grenzen gesetzt.

„Es sind Kunstwerke. Es sind so Center-Pieces. Wie du auf einem Tisch in der Mitte ein dekoratives Blumenbouquet platzierst, so stellst du diese Stühle vielleicht in ein Entrée oder als Eyecatcher zwischen Essstühle. Designer Juergen Christian Hoerl zum Beispiel „krönte“ seinen Stuhl mit Lorbeerblättern, um zu symbolisieren, dass die Natur zurückerobert.

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Apropos Natur und Nachhaltigkeit, genau in diese Richtung entwickeln sich jetzt seit Corona die Wohntrends, wie Desi Treichl-Stürgkh weiß. „Das ist ein bisschen wie in der Mode. Man reduziert sich auf das, was man kann. Man braucht nicht fünf oder sechs Kollektionen im Jahr, zwei reichen“, meint sie.

„Im Design hat sich im Prinzip nicht viel verändert. Außer dass es reduzierter, konzentrierter wurde“, sagt die Verlegerin. Qualität sei wieder enorm wichtig geworden. „Man schaut, wo wird das produziert? Mit welchen Materialien wird das produziert? Woher kommen diese Materialien? Das ist alles sehr nachhaltig“, so Treichl-Stürgkh.

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„Es kommt alles aus Europa. Es kostet dann vielleicht ein bisschen mehr, aber der Unterschied zu den billigen Sachen ist, du hast es dein Leben lang. Das sollten sich vor allem die jungen Leute, die sich neu einrichten, überlegen. Ich rede jetzt zwar von einem sehr privilegierten Status aus, aber es zahlt sich letztendlich wirklich aus.“

Und wenn man die ehemalige Opernball-Lady (von 2008 bis 2016) schon zum Interview hat, muss man ja auch nach dem Staatsgewalze fragen. Wenn es nicht stattfinden könnte, wäre das ihrer Meinung nach schon auch ein Drama – „für die Gäste und für ganz Österreich. Und vor allem für das Opernhaus. Das Opernhaus verdient ja recht gut damit“, sagt sie.

„Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, dass der Ball stattfindet. 7.500 Menschen auf so engem Raum? Wir kriegen alle keine Luft in diesen Innenräumen. Vielleicht ist es aber auch ganz gut, dass man mal pausiert.“ Die Idee eines Komitees findet sie übrigens auch ganz gut.