Weltcup-Auftakt in Sölden: Wer kann Odermatt besiegen?

Klar war es nur ein Trainingslauf zehn Tage vor dem Weltcupstart. Natürlich kann es sein, dass Marco Odermatt mit angezogener Handbremse unterwegs war. Und selbstverständlich darf man Ergebnisse in der Vorbereitung nicht überbewerten. Aber Stefan Brennsteiner würde lügen, wenn er behaupten würde, dass es ihm keine Genugtuung bereitet hätte, dass er den großen Marco Odermatt auf dem Pitztaler Gletscher hinter sich gelassen hatte. „Für das Selbstvertrauen gibt es definitiv Schlechteres“, sagt der 32-jährige Riesentorlaufspezialist.

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Es hat ja durchaus Seltenheitswert, dass Odermatt jemandem im Riesentorlauf den Vortritt lassen muss. Der Gesamtweltcupsieger ist so etwas wie der Mister Riesenslalom, in den vergangenen Jahren dominierte der 26-jährige Schweizer diese Disziplin nach Belieben. Zwölf der letzten 18 Weltcupriesentorläufe endeten mit einem Sieg des Schweizer Dominators, der – wie könnte es anders sein – in dieser Disziplin auch amtierender Weltmeister und Olympiasieger ist. „Cool, dass ich ihn zumindest im Training einmal gebogen habe“, sagt Stefan Brennsteiner.

Die Österreicher machten einen Schritt nach vorne

Der Pinzgauer ist eines der Gesichter des österreichischen Aufschwungs im Riesentorlauf. Als Seriensieger Marcel Hirscher 2019 seine Karriere beendet hatte, war die stolze Skination Österreich in dieser Disziplin ein Niemandsland. „Wir hatten damals in Sölden in der Startliste keinen Läufer in den Top 15“, erinnert sich Cheftrainer Marko Pfeifer.

Seither haben Österreichs Skiherren im Riesenslalom einen Riesenschritt nach vorne gemacht. In Sölden startet heute (10 bzw. 13 Uhr, live ORF1) ein rot-weiß-rotes Quartett in den Top 15, und mit Marco Schwarz hat der ÖSV jenen Läufer in den Reihen, der Superstar Marco Odermatt im Riesentorlauf das letzte Mal bezwingen konnte. Der 28-jährige Kärntner gewann im vergangenen Winter den Weltcup-Riesentorlauf in Palisades Tahoe.