Mit 18 im Weltcup: ÖSV-Jungstar bekommt einen fixen Startplatz
Von Christoph Geiler
Man muss kein Skisprung-Insider sein, um Stephan Embacher eine große Zukunft zu prophezeien. Der 18-jährige Tiroler ist auf den Schanzen seiner Zeit voraus und gilt als eines der größten Skisprung-Talente in diesem Jahrtausend.
Wie viele Springer gibt es schon, die bei ihrem Weltcup-Debüt prompt auf Platz 13 landen? So geschehen und gesehen in diesem Jahr beim Bergiselspringen, als Embacher noch 17 Jahre jung war.
Kein Zufall, dass Rekordspringer Gregor Schlierenzauer (53 Weltcupsiege) das Ausnahmetalent aus dem Tiroler Unterland unter seine Fittiche genommen hat.
Bei der Junioren-WM in Planica sprang Stephan Embacher heuer zur Goldmedaille - eine Trophäe, die ihm nun einen fixen Startplatz im Weltcup beschert. Dank einer neuen FIS-Sonderregel darf der 18-Jährige im kommenden Winter an den Weltcup-Springen teilnehmen.
Denn jene drei Nationen, die bei der Junioren-WM die Springer in den Medaillenrängen stellen, erhalten ab der Saison 2024/'25 einen zusätzlichen Startplatz. Mit einer Bedingung: Der Startplatz muss von einem Athleten in Anspruch genommen werden, der nicht älter als 20 Jahre ist.
Stephan Embacher profitiert nun von dieser Quotenregel - und damit auch ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl. Der Fluglotse des stärksten Skisprung-Teams der Welt steht bei jedem Wettkampf vor dem Dilemma, dass er potenzielle Top-Ten-Springer daheim lassen muss, weil Österreich zu viele gute Springer für zu wenige Startplätze hat.
Immerhin erhält nun Stephan Embacher die Chance, bis zum Stichtag der nächsten Junioren-WM sein Können im Weltcup unter Beweis zu stellen. Dass der junge Mann zu Höherem berufen ist, hat er bei seinen Kurz-Einsätzen im letzten Winter gezeigt: Embacher wurde im Weltcup einem Zehnter und drei Mal 13. und landete mit dem ÖSV-Team im Mannschaftsbewerb auf Rang 2.
Die neue FIS-Quotenregel ist beschlossen und muss am 5. Juni nur mehr offiziell abgesegnet werden.