Sport/Wintersport

Die österreichischen Skispringer stehen wieder hoch im Kurs

Und da war sie plötzlich wieder. Diese Geste, die so lange Gregor Schlierenzauers Markenzeichen war, dieser Ausdruck seiner puren Glückseligkeit: Die geballte Faust. Keiner ließ sie rund um die Schanzentische dieser Welt so oft sprechen wie der Rekordmann im Skisprungweltcup (53 Siege).

In letzter Zeit war dem Stubaier diese Faust freilich bei Weitem nicht mehr so leicht von der Hand gegangen wie in seinen Anfangsjahren im Weltcup. Vielmehr wurden wegwerfende Handbewegungen und ratloses Achselzucken zum Ausdruck seines Total-Absturzes. Seit seinem letzten Weltcupsieg (6.Dezember 2014 in Lillehammer) kämpft Schlierenzauer verzweifelt um Form, Erfolge und den Anschluss.

Diese lange Durststrecke mag erklären, weshalb der 29-Jährige am Sonntag in Klingenthal nach dem ersten Sprung auf 135 Meter dermaßen aus sich heraus ging und mit geballter Faust durch den Auslauf fuhr. Der vierte Rang zur Halbzeit bestätigte ihm, dass es möglicherweise nur mehr ein Katzensprung bis zu seinem nächsten Erfolg ist. Noch fehlt Gregor Schlierenzauer freilich die Konstanz wie auch sein Rückfall im Finale auf den zwölften Rang zeigt.

Starkes Team

Damit war der Stubaier der drittbeste der ÖSV-Skispringermannschaft, die sich erneut stark präsentierte und nicht von ungefähr die Nationenwertung anführt. Das ist in erster Linie das Verdienst von Stefan Kraft und Philipp Aschenwald, die zu den stabilsten Springern in diesem Winter zählen und ihre Konstanz auf hohem Niveau auch in Klingenthal nachhaltig unter Beweis stellten.

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Hohe Konstanz

Stefan Kraft wurde nur von Ryoyu Kobayashi überflügelt und landete zum zweiten Mal in Folge auf dem Siegespodest. Vor einer Woche hatte der Pongauer in Nischnii Tagil für den ersten Einzel-Saisonsieg gesorgt.

Ähnlich beeindruckend ist die Performance seines jüngeren Kollegen Philipp Aschenwald. Der Zillertaler hatte erst im vergangenen Winter im Weltcup Fuß gefasst, inzwischen scheint es nur mehr eine Frage der Zeit, bis er sein erstes Weltcupspringen gewinnt. Mit dem vierten Platz in Klingenthal bestätigte Aschenwald seinen Aufwärtstrend.

Vor dem ersten Saisonhöhepunkt, der Vierschanzentournee, wartet auf die Skispringer noch der Weltcup in Engelberg.

Weltcup-Skispringen in Klingenthal:

1.

Ryoyu Kobayashi (JPN)

277,0

(136,5/134,0)

2.

Stefan Kraft (AUT)

274,0

(134,0/134,5)

3.

Marius Lindvik (NOR)

269,5

(131,0/134,5)

4.

Philipp Aschenwald (AUT)

269,2

(135,0/132,5)

5.

Karl Geiger (GER)

266,1

(132,0/132,0)

6.

Yukiya Sato (JPN)

265,2

(128,5/140,0)

7.

Johann Andre Forfang (NOR)

260,4

(132,0/131,5)

8.

Peter Prevc (SLO)

258,4

(133,5/132,0)

9.

Piotr Zyla (POL)

258,3

(129,5/133,5)

10.

Kamil Stoch (POL)

258,1

(128,5/132,0)

11.

Robert Johansson (NOR)

255,9

(133,5/130,5)

12.

Gregor Schlierenzauer (AUT)

252,3

(135,0/125,5)

13.

Anze Lanisek (SLO)

249,0

(128,5/129,5)

14.

Dawid Kubacki (POL)

247,9

(126,5/131,0)

15.

Markus Eisenbichler (GER)

244,8

(124,0/132,0)

16.

Naoki Nakamura (JPN)

244,6

(132,0/129,5)

17.

Stephan Leyhe (GER)

243,8

(130,0/134,5)

18.

Daniel-Andre Tande (NOR)

241,8

(125,0/130,0)

19.

Pius Paschke (GER)

241,6

(123,5/128,0)

20.

Jan Hörl (AUT)

240,8

(126,5/129,0)

21.

Daiki Ito (JPN)

236,2

(125,0/126,0)

22.

Simon Ammann (SUI)

234,5

(128,5/127,5)

23.

Antti Aalto (FIN)

234,3

(131,0/125,5)

24.

Killian Peier (SUI)

233,1

(126,0/123,5)

25.

Moritz Bär (GER)

230,9

(127,0/124,0)

26.

Constantin Schmid (GER)

230,7

(122,0/125,5)

27.

Klemens Muranka (POL)

227,9

(126,5/127,0)

28.

Jakub Wolny (POL)

226,5

(127,5/127,5)

29.

Rok Justin (SLO)

226,2

(126,0/121,5)

30.

Domen Prevc (SLO)

117,4

(127,0/disq.)

nicht für das Finale qualifiziert u.a.: 35. Michael Hayböck - 45. Daniel Huber (beide AUT)

Gesamt:

1.

Ryoyu Kobayashi (JPN)

290

2.

Stefan Kraft (AUT)

276

3.

Daniel-Andre Tande (NOR)

273

4.

Karl Geiger (GER)

237

5.

Philipp Aschenwald (AUT)

214

6.

Anze Lanisek (SLO)

181

7.

Yukiya Sato (JPN)

178

8.

Kamil Stoch (POL)

146

9.

Dawid Kubacki (POL)

135

10.

Peter Prevc (SLO)

115

11.

Killian Peier (SUI)

113

12.

Marius Lindvik (NOR)

102

13.

Timi Zajc (SLO)

98

14.

Gregor Schlierenzauer (AUT)

91

.

Jan Hörl (AUT)

91

 

Weiter:

18.

Daniel Huber (AUT)

81

31.

Michael Hayböck (AUT)

30

Nationencup:

1.

Österreich

1533

2.

Norwegen

1285

3.

Polen

1108

4.

Japan

1079

5.

Slowenien

886

6.

Deutschland

829

7.

Schweiz

351

8.

Finnland

68

9.

Russland

58

10.

Bulgarien

1