Ski-Star Kriechmayr: "Das sind die wahren Heroes"
Von Christoph Geiler
Vincent Kriechmayr hat sich vor einigen Tagen nach Obertauern zurückgezogen. Nicht nur weil er dort in aller Ruhe Kraft und Kondition tanken kann, "ich will auch noch ein bisschen Schnee sehen", sagt der Ski-Star im Interview auf der ÖSV-Homepage.
Normalerweise wären für die Rennläufer bis Ostern noch Materialtests auf dem Programm gestanden, das Coronavirus hat sämtliche Pläne über den Haufen geworfen, weshalb Vincent Kriechmayr, wie die meisten seiner Kollegen, intensive Trainingseinheiten abspult.
"Wir haben unser Konditionstraining jetzt einfach einen Monat früher begonnen", erzählt der Oberösterreicher. "Das ist sogar eine Chance, konditionell einen weiteren Schritt zu machen. Da hilft mir das zusätzliche Training sicher." Weil die Tage in Obertauern lang werden und es an der Abwechslung fehlt, absolviert er zwei Einheiten täglich. "Möglichst lang", ergänzt der zweifache Saisonsieger (Super G in Gröden und in Hinterstoder)
Großer Zusammenhalt, großer Respekt
Die restliche Zeit verbringt Kriechmayr ("ich bin nicht der Bücherwurm") dieser Tage auch vor dem Fernseher und beim Surfen durchs Internet. Wobei er sich dabei ganz bewusst Auszeiten vom dominierenden Corona-Thema nimmt. "Man liest nur mehr über das Coronavirus, es ist nicht motivierend, wenn man von den neuen Todesfällen liest. Das ist für uns alle eine schwierige Situation, ich hoffe wir überstehen das."
Der 28-Jährige nützt die Chance auch, um den vielen Menschen Respekt zu zollen, die im Moment dafür sorgen, dass das öffentliche Leben nicht komplett still steht. "Keiner von uns hat sie jemals als Helden gesehen", sagt Kriechmayr, "aber die Leute, die unser Land am Leben halten, sind die wahren Heroes. Das ist einzigartig, was die für die Gesellschaft leisten und zeigt den Zusammenhalt der Bevölkerung. Das macht mich stolz, wenn solche Bürgerinnen und Bürger sich so für uns einsetzen."