Schwer verletzt: Ski-Superstar Marcel Hirscher droht endgültiges Karriere-Aus
Von Christoph Geiler
Der Ausfall im ersten Slalom-Durchgang in Hochgurgl war womöglich der letzte Auftritt von Rückkehrer Marcel Hirscher im Ski-Weltcup.
Der 8-fache Gesamtweltcupsieger, der nach fünfjähriger Wettkampfpause als Niederländer wieder im Weltcup aufgetaucht war, verletzte sich im Training und muss sein Comeback vorzeitig beenden.
"Der letzte Lauf in dieser Saison", postete Hirscher auf Instagram und präsentierte ein Video vom Trainingslauf, in dem er sich den Kreuzbandriss zuzog. Und das bei einem harmlosen Ausrutscher nach einem Innenskifehler ohne Sturz. Der 35-Jährige wurde am Montagabend von Dr. Jürgen Mandl und Dr. Mark Passl in Graz erfolgreich operiert.
„Das vordere Kreuzband im linken Knie war gerissen und der äußere Kapselapparat war leicht in Mitleidenschaft gezogen, ansonsten gab es keine weiteren Verletzungen. Das sind unter den gegebenen Umständen die bestmöglichen Voraussetzungen für eine gute Genesung. Die Physiotherapie kann wie geplant sofort beginnen“, so die behandelnden Ärzte in der Grazer Privatklinik Ragnitz.
Hirscher: "Teil des Spiels"
Hirscher selbst wurde am Dienstag in einer Aussendung wie folgt zitiert: "Das ist natürlich ein harter Einschnitt nach acht Monaten eines Herzensprojekts und sehr schade, denn das ganze Team, mich eingeschlossen, wir hatten alle andere Pläne für diesen Winter. Es wird sicherlich schwer sein, die Rennen zu verfolgen. Und doch: Ich konnte ein wenig zu den zukünftigen Erfolgen unserer Athleten bei VAN DEER-Red Bull Sports beitragen, denen ich die Daumen drücke - und das war auch Teil meiner Mission. Wie das beim Skifahren leider so ist: Teil des Spiels. Vielleicht ist meine Reise nun endlich zu Ende. Zum ersten Mal erlebe ich das schmerzhafte Problem der Kreuzbänder am eigenen Leib, das schon so viele durchmachen mussten. Was bleibt, ist, dass diese acht Monate intensiv waren und ich viel Spaß hatte. Ich möchte mich bei allen bedanken, die diese unglaubliche Reise möglich gemacht und mich dabei begleitet haben."
Die Rückkehr von Marcel Hirscher hatte für viele Schlagzeilen gesorgt. Dem Niederländer war es zu verdanken, dass die Rennen in Sölden und Hochgurgl Zuschauerrekorde verbuchen konnten.
"Fehl am Platz"
Sportlich stand das Comeback unter keinem guten Stern. Im Riesentorlauf in Sölden schaffte es Hirscher als 23. zwar in die Punkteränge und verbuchte im zweiten Durchgang die drittbeste Laufzeit.
Im Slalom war die einstige Lichtgestalt aber nur ein Schatten seiner selbst.
Im Slalom von Levi qualifizierte er sich nicht für Lauf 2 und wurde nur Viertletzter. In Hochgurgl kam er nicht ins Ziel. "So bin ich fehl am Platz und so macht es auch keinen Spaß", hatte Hirscher damals gemeint.
Ob er nach der Verletzung noch einmal zurückkehrt, ist aktuell ungewiss. Eines ist freilich sicher. Für Schlagzeilen würde er auch in der Saison 2025/'26 sorgen.