Sport/Wintersport

ÖSV-Star Kriechmayr: "Zu viel Risiko ist meistens nicht förderlich"

Vincent Kriechmayr gewann im vergangenen Winter auf der Streif. In dieser Saison blieb der Oberösterreicher wie alle ÖSV-Abfahrer bislang weit hinter den Erwartungen. Österreichs Abfahrer warten vor dem Hahnenkamm-Wochenende noch immer auf den ersten Podestplatz.

Vor den zwei Abfahrten am Freitag und Samstag in Kitzbühel sprechen Vincent Kriechmayr und sein Mannschaftskollege Daniel Hemetsberger über . . .

  • Den Mythos Streif

Vincent Kriechmayr:  "Die legendären Stories - sei es der Hermann Maier, sei es Stephan Eberharter - waren als jugendlicher Skifahrer natürlich immer ein Highlight. Wir haben in der Schule sogar frei bekommen, um Kitzbühel schauen zu können. Die Schwierigkeiten, natürlich auch die vielen Stürze

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Daniel Hemetsberger: "Es ist eine der schwersten Abfahrten, von dem her ist die Anspannung noch extremer, das befeuert natürlich auch den Mythos. Es ist immer brutal viel Trubel rund um das Rennen und es ist ein Rennen in Österreich, das macht es für uns noch um ein Eck wichtiger." 

  • die schwierigsten Passagen auf der Streif

Vincent Kriechmayr: "Für mich ist es die Traverse. Die Steilhang-Ausfahrt habe ich nicht immer, aber Großteils gut erwischt, dafür habe ich einige gute Platzierungen in der Traverse liegen lassen. Es ist der letzte Streckenabschnitt, man will noch einmal ein bisschen Risiko nehmen und die Passage verlangt das auch, aber zu viel Risiko ist meistens nicht förderlich. Sonst hat man zum Ziel hin kein Tempo mehr und kriegt noch einmal ein gescheites Paket drauf."

  • die Qualitäten des Teamkollegen

Daniel Hemetsberger:  "Was ich mir von „Vinc“ abschauen kann und mir wichtig ist, er ist brutal konstant und er ist skitechnisch einer der besten Skifahrer. Mir taugt es, dass ich da dabei sein kann und das schau ich mir gerne ab.

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Vincent Kriechmayr: "Was Daniel von der Konkurrenz unterscheidet ist, wenn er die Chance sieht vorne mitzufahren, dann kann er auf Teufel komm raus riskieren. Das ist eine Sache, wo es bei mir sehr viel Überwindung braucht. Wenn ich mich nicht wohl fühle, dann tu ich mir sehr schwer. Wenn es bei ihm passt, sieht man das auch am Start und ans Limit zu gehen ist schon etwas sehr Wichtiges in der Abfahrt."

  • die Zukunft des Abfahrtssports 

Vincent Kriechmayr: "Ich glaube, dass das Produkt Skisport an sich sehr interessant ist. Wenn ich mir alle erfolgreichen Athlet_innen der Vergangenheit und Gegenwart anschaue, ist ihre größte Leistung nicht, dass sie Medaillen geholt haben, sondern, dass sie Kinder und viele andere Leute zum Sport bewegt haben. Wir Athleten konzentrieren uns auf unsere Karriere, wir haben von klein auf sehr viel investiert, unsere Eltern haben sehr viel gegeben, damit ist der Fokus auf das Hier und Jetzt gelegt. Wenn wir einmal nicht mehr dabei sind, dann werden wir sicher versuchen, den Sport zu fördern und zu unterstützen."