Lamparter gewinnt sensationell WM-Gold für Österreich
Johannes Lamparter ist mit erst 19 Jahren Weltmeister in der Nordischen Kombination. Der Tiroler holte am Donnerstag bei den Titelkämpfen in Oberstdorf überlegen vor Topfavorit Jarl Magnus Riiber aus Norwegen Gold im Großschanzenbewerb. Bronze ging an den Japaner Akito Watabe (+45,8).
Lamparter ist der zweite Kombi-Einzelweltmeister aus Österreich nach Bernhard Gruber 2015 in Falun. In Oberstdorf hatte der WM-Debütant mit dem Team bereits Bronze erreicht, im Normalschanzenwettkampf war er Siebenter geworden.
Sein Titel ist die vierte Medaille für Österreich im Allgäu, die zweite in Gold nach dem Teamsieg der Skispringerinnen. Im 10-km-Langlauf verteidigte der Juniorenweltmeister seine deutliche Führung nach dem Springen souverän und triumphierte 37,1 Sekunden vor Normalschanzengewinner Riiber.
Lamparters Teamkollegen Lukas Greiderer, Mario Seidl und Lukas Klapfer kamen nicht in Medaillennähe.
Johannes LAMPARTER (19 Jahre)
Geboren: 8. November 2001 in Hall/Tirol
Wohnort: Rum/Tirol
Verein: Nordic Team Absam
Hobbys: Skifahren, Radfahren, Bergsteigen
Größte Erfolge:
WM: Gold Großschanze 2021 Oberstdorf
Bronze Team 2021 Oberstdorf
7. Einzel Normalschanze 2021 Oberstdorf
Weltcup: Zweiter 2020 Ruka, Vierter 2020 Ruka und Ramsau
Junioren-WM: Gold Einzel 2019, 2021, Silber Einzel 2020, Sprint 2019
Zweitjüngster Kombi-Weltmeister der Geschichte
"Ich bin so überglücklich. Ich möchte einfach einmal Danke sagen an alle, die mir das ermöglicht haben. Das sind so viele Leute, die da dahinter stehen. Ohne sie wäre das nie möglich gewesen", freute sich Lamparter im ORF-Interview, nachdem er auf den Schultern seiner Teamkollegen im Zielbereich gejubelt hatte.
Der Tiroler ist der zweitjüngste Kombi-Weltmeister der Geschichte. Dass er außerdem der erst zweite ÖSV-Einzelgoldmedaillengewinner nach Gruber ist, sei noch unbegreiflich. "Das wird noch eine Zeit brauchen, dass ist das realisiere. Ich bin einfach unglaublich dankbar."
"Geglaubt habe ich erst auf der Ziellinie"
Den Grundstein zum Sieg legte der Youngster am Vormittag beim Springen. Mit einem beeindruckenden 138,0-m-Satz setzte er sich an die Spitze. "Ich bin sehr zufrieden, die Ausgangsposition für den Langlauf kann nicht besser sein", sagte Lamparter anschließend. Mit einem Vorsprung von 22 Sekunden auf Watabe ging er in den 10-km-Langlauf.
Dieser sei natürlich unglaublich hart gewesen, er habe aber sein eigenes Rennen laufen können. "Ich habe probiert, das Tempo von Anfang an hochzuhalten", so Lamparter. Er sei sich aber erst ganz am Ende sicher gewesen. "Vorher weiß man gar nicht, ist das wahr oder nicht - unglaublich. Geglaubt habe ich erst auf der Ziellinie. Es war mega, unglaublich."
Fairer Zweiter
Der geschlagene Weltcup-Seriensieger Riiber zollte Lamparter Anerkennung und gab an, selbst keinen idealen Tag gehabt zu haben. "Heute war ich bergauf nicht stark genug. Ich habe mich heute nicht großartig gefühlt. Heute war er definitiv der Weltbeste", meinte der Norweger und bezeichnete Lamparter als neuen Maßstab im Springen.
Lamparters Teamkameraden Mario Seidl (12.), Lukas Greiderer (13.),und Lukas Klapfer (26.) kamen nicht in Medaillennähe. Eine weitere gute Chance auf Edelmetall hat der strahlende Sieger von heute auch am Samstag gemeinsam mit Greiderer im Teamsprint.
GOLD (2):
Johannes Lamparter (Nordische Kombination, Großschanze)
Daniela Iraschko-Stolz, Sophie Sorschag, Chiara Hölzl, Marita Kramer (Skispringen - Frauen-Team/Normalschanze)
BRONZE (2):
Marita Kramer, Michael Hayböck, Daniela Iraschko-Stolz, Stefan Kraft (Skispringen - Mixed)
Johannes Lamparter, Lukas Klapfer, Mario Seidl, Lukas Greiderer (Nordische Kombination - Team)