Sturzopfer und Vorbilder: Muss Hochleistungssport wirklich sein?
Von Wolfgang Winheim
Vor 40 Jahren hatte Uli Spieß als Erster die Grödener Kamelbuckel in einem Satz überflogen. Eine Woche danach wurde er im Nebel in St. Moritz brutal ins Training gehetzt – Kreuzbandriss, eine damals noch selten diagnostizierte Knieverletzung.
Mittlerweile vergeht kaum eine Woche ohne prominentes Opfer. Aber auch keine, an dem nicht irgendein Athlet nach sechs Monaten in den Wettkampf zurückkehrt. Daran werden sich Nicole Schmidhofer und Kombinierer Franz-Josef Rehrl nun orientieren.
Jugendliche brauchen Idole
Im Fußball und Handball sind Kreuzbandrisse ähnlich inflationär, nur die Ursachen nicht so aufregend wie bei Schmidhofer. Die Häufung an Verletzungen führt wieder zur Sinnfrage: Muss Hochleistungssport in Zeiten wie diesen sein?
Ja, weil Jugendliche, die Corona-bedingt zur bald einjährigen Sportpause gezwungen sind, Idole brauchen. Nochmals ja, weil Top-Sportler auch Vorbilder fürs Nicht-Aufgeben sind.