"Ich bin ausgebrannt": Tina Weirather beendet ihre Karriere
Von Christoph Geiler
Der Ski-Weltcup ist um eine weitere prominente und beliebte Rennläuferin ärmer. Nachdem in der vergangenen Woche bereits die Norwegerin Nina Haver-Löseth ihren Rücktritt verkündet hatte, nimmt nun auch Tina Weirather Abschied. In einer Video-Botschaft meldete sich die Liechtensteinerin via Instagram an ihre Fans. "Alles, was ich heute bin, verdanke ich dem Skisport. Aber es hat jetzt ein Ende", so die 30-Jährige.
Weirathers Rücktritt hatte sich während der Saison bereits angedeutet. Die Liechtensteiner war nicht mehr in der Lage, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Dazu schien sie auch nicht mehr dazu bereit, das Risiko auf sich zu nehmen. Beim Weltcup in Garmisch hatte sie deshalb sogar kurzerhand auf einen Start verzichtet.
"Ich hatte immer geplant, nicht länger als bis 30 zu fahren. Ich bin ausgebrannt", sagte die Tochter von Hanni Wenzel und Harti Weirather. 15 Jahre lang war Tina Weirather im Weltcup aktiv, dass sie neun Weltcupsiege feiern durfte und zwei Medaillen bei Großereignissen gewann, grenzt angesichts ihrer Verletzungsgeschichte eigentlich an ein Wunder.
Vier Kreuzbandrisse
Gleich vier Mal hatte sich Weirather in jungen Jahren das Kreuzband gerissen. Papa Harti Weirather, der Abfahrtsweltmeister von 1982 (Schladming) gab einmal zu, dass er bei den Fahrten seiner Tochter oft einmal wegsehen müsse. Den letzten ihrer neun Weltcupsiege feierte Weirather 2018 im Super-G von Crans Montana.
Was die 30-Jährige bei ihrem Rücktritt schmerzt ist der Umstand, dass sie auf Grund der Corona-Krise und den Absagen kein richtiges Abschiedsrennen bestreiten durfte. Möglicherweise holt sie das an anderer Stelle allerdings noch einmal privat nach. Tina Weirather freut sich nun auf die Freizeit und einen Alltag, der nicht vom Trainingsplan bestimmt ist. "Ich muss mich neu orientieren", sagt die Liechtensteinerin.
Möglicherweise bleibt sie dem Sport ja wie ihre Eltern in anderer Form erhalten. Hanni Wenzel und Harti Weirather sind mit ihrer Sportagentur WWP in der Formel 1, im Fußball und im Skiweltcup engagiert und vermarkten auch die Hahnenkammrennen in Kitzbühel.