Sport/Wintersport

Der Konflikt um Weißrussland erreicht die Eishockey-WM in Riga

Es ist so üblich, dass eine Stadt, in der die Eishockey-Weltmeisterschaft stattfindet, auf Plätzen und Brücken für das Turnier wirbt. Fahnen und Flaggen der 16 Teilnehmer vermitteln internationales Flair.

Derzeit sind in Riga die Flaggen von zwei Ländern nicht vertreten. Russland tritt wegen des Dopingurteils unter den Olympischen Ringen als "Russisches Olympia-Team" an. Und die rotgrüne Flagge von Weißrussland wurde von den lettischen Politikern durch eine weißrote der Opposition ersetzt. 

Rigas Bürgermeister Martins Stakis begründete am Montag in einem offiziellen Statement: "Eine Flagge, die ein Regime symbolisiert, das staatlichen Terrorismus ausführt, hat in Riga nichts verloren. Also haben wir sie abmontiert."

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Wenig später rückte Rene Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes IIHF und bekannt wohlgesonnener Partner des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko aus und drohte dem Bürgermeister. In einem Schreiben forderte er Stakis auf, die Fahne der weißrussischen Opposition herunter zu nehmen. "Die IIHF ist eine unpolitische Sport-Organisation." Fasel fordert daher: "Nehmen Sie alle Flaggen und Logos der IIHF und der Weltmeisterschaft herunter. Bestätigen Sie uns so bald als möglich, dass der Name IIHF, das Logo oder Symbole der WM nicht zusammen erscheinen mit einer Flagge, die nichts mit Weißrussland zu tun hat, und dem weißrussischen Eishockey-Verband."

Keine IIHF-Flaggen mehr in Riga

Bürgermeister Stakis beendete sein Statement auf Twitter: "Wir werden die IIHF-Flaggen auch herunter nehmen."

Pikanterweise sollte heuer die WM in Riga und der weißrussischen Hauptstadt Minsk stattfinden. Erst im Jänner, als schon monatelang Proteste auf den Straßen blutig niedergeschlagen wurden und Riga auf auf eine Lösung drängte, schaffte es die IIHF, den Weißrussen die WM zu entziehen. Davor hatten die großen WM-Sponsoren angekündigt sich vom Weltverband zurückzuziehen, sollte die WM tatsächlich in Minsk stattfinden.

 

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