Sport/Wintersport

Fehlstart der österreichischen Skispringer in die Tournee

Natürlich ist die 70. Tournee noch jung. Selbstverständlich ist rechnerisch alles noch möglich und noch nichts verloren. Und zweifelsohne wird erst nach dem letzten Sprung in Bischofshofen abgerechnet.
Aber wenn die Geschichte dieser Veranstaltung eines gelehrt hat: Beim ersten Springen auf der Schattenbergschanze offenbart sich traditionell, wer bei der Vierschanzentournee das Zeug zur Lichtgestalt hat und wer auf dem Weg nach Bischofshofen dann eher ein Schattendasein fristen muss.

Nicht von ungefähr ist seit Skispringergeneration ein ungeschriebenes Gesetz überliefert: Man könne die Tournee  in Oberstdorf nicht gewinnen, man könne sie dort höchstens verlieren.

Umgelegt auf die österreichischen Adler bedeutet das: Sofern kein großes Schanzen-Wunder passiert, bleibt  Stefan Kraft vorerst wohl der letzte heimische Gesamtsieger (2014/’15). Denn die Österreicher rissen beim Auftakt in Oberstdorf schon einen so großen Rückstand auf, dass sich der Tourneesieg erledigt hat.

Ein Lichtblick

Daniel Huber musste die rot-weiß-rote Fahne hochhalten, nachdem die beiden österreichischen Saisonsieger Stefan Kraft (12.) und Jan Hörl (17) nicht ihr Potenzial abrufen konnten. Der 28-jährige Salzburger landete in Oberstdorf mit Sprüngen auf 129 und 126,5 auf dem achten Rang und stellte damit sein bestes Saisonergebnis ein. Der Abstand zur Spitze ist aber enorm: Huber verlor 33 Punkte auf den Sieger, das sind umgerechnet 18 Meter. „Ich merke, dass ich mich stabilisiere, das stimmt mich positiv“, sagte Huber. „Aber als Team hätten wir mehr drauf.“

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Mit Ryoyu Kobayashi wurde der beste Springer der Gegenwart seiner Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Der Japaner, der in diesem Winter nur in einem Springen nicht auf dem Podest landen konnte, trotzte den widrigen äußeren Bedingungen und feierte seinen bereit dritten Sieg in Oberstdorf. Wo diese Reise hinführen kann, zeigte der 25-Jährige in der Saison 2018/2019: Damals hatte sich Kobayashi den Gesamtsieg bei der Tournee geschnappt und dabei alle vier Springen gewonnen.

Vor dem zweiten Tourneebewerb in Garmisch-Partenkirchen (1.1. 2022) hat der Japaner eine norwegische Armada hinter sich. Mit Halvor Egner Granerud,  Robert Johansson und Marius Lindvik landeten drei Springer aus dem Team  von Alexander Stöckl auf den Plätzen.