Sport/Wintersport

Ende der Durststrecke: Rodel-Ass Wolfgang Kindl rast aufs Podest

Mehrere Jahre lang war Wolfgang Kindl die unumschränkte Nummer eins unter den österreichischen Kunstbahnrodlern. Der Doppelweltmeister von 2017 gab im Eiskanal das Tempo vor und diente vielen seiner jüngeren Kollegen als Vorbild, die im Sog von Kindl ebenfalls an die Weltspitze rodelten.

Olympiasieger David Gleirscher und die beiden Weltmeister Jonas Müller und Nico Gleirscher profitierten vom gemeinsamen Training mit dem Tiroler Routinier und liefen ihm in den vergangenen Saisonen mehr und mehr den Rang ab.

Doch wer Wolfgang Kindl bereits abgeschrieben hat, der wurde nun eines Besseren belehrt. Beim Weltcup in Sotschi spielte der 33-Jährige all seine Klasse aus und meldete sich eindrucksvoll zurück. Nachdem er auf der schwierigen Olympiabahn von 2014 im klassischen Einsitzer-Bewerb als Fünfter bereits bester Österreicher war, legte Kindl im Sprintrennen noch einen drauf und raste auf den dritten Platz.

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In diesem Bewerb, in dem der Start nicht so eine große Rolle spielt, weil die Zeit erst nach einigen Kurven ausgelöst wird, kommt es vor allem auf das Fahrgefühl an. Und das ist beim erfahrenen Wolfgang Kindl bekanntermaßen extrem ausgeprägt. Der 33-Jährige musste sich nur dem Italiener Dominik Fischnaller und dem Russen Roman Repilow geschlagen geben und bejubelte den ersten Weltcup-Podestplatz seit Dezember 2018.

Mit den starken Auftritten empfahl sich Kindl auch für einen Einsatz bei den Olympischen Spielen in Peking. Österreich darf drei Herren zu den Winterspielen entsenden, mit Titelverteidiger David Gleirscher, seinem Bruder Nico, Jonas Müller, Reini Egger und eben Kindl gibt es fünf Kandidaten.