Die Vienna Capitals dürfen wieder auf goldene Zeiten hoffen
Von Peter Karlik
Wenn Ende kommender Woche die Eishockey-Meisterschaft in der ICE Hockey League beginnt, dann startet in Wien eine neue Ära. Nach mehr als 20 Jahren übergab Hans Schmid im Juni das Präsidentenamt an Martin Reiss, der Klub stellte sich komplett neu auf und darf nach arbeitsintensiven Monaten in der spielfreien Sommerpause auf erste Erfolge verweisen.
Was dem Betrachter sofort auffällt: Es wird sehr viel Wert auf das Äußere gelegt. In Druckprodukten kommt immer öfter Gold statt dem Vereinsgelb vor. Die Klubmitarbeiter sind von Kopf bis Fuß elegant gekleidet, die Sponsoren auf den Trikots ebenso edel freigestellt. Der 68-jährige Schweizer, der in Tschechien geboren wurde, ist seit den 1980er-Jahren im Sportmarketing tätig und hatte Kunden im Skizirkus, Tennis und der Formel 1.
Jetzt mache er nur noch das, was ihm Spaß macht. Und die Capitals machen ihm mehr Freude, als er erwartet hätte. Und mehr Arbeit. "Es sind sicher zwei, drei Stunden pro Tag", sagt Reiss im Wiener Nobel-Hotel Ritz-Carlton, an dem er beteiligt ist.
18 neue Partner bei den Capitals
Für die Vienna Capitals zahlt sich der Einsatz aus. 16 neue Teampartner und zwei neue Premium-Partner hat der Klub. Und mit Wien Energie konnte einer der bisherigen Partner zu einem großen Sponsorvertrag überzeugt werden. Demnächst werde auf dem Dach der STEFFL-Arena eine PV-Anlage errichtet, die rund 215 Haushalte versorgen könnte.
Es herrscht Aufbruchstimmung bei den Kagranern. Das soll sich auch auf dem Eis bemerkbar machen. Das Mannschaftsbudget konnte um 15 Prozent erhöht werden. Die Stimmung sei unglaublich gut, wie Präsident Reiss nach einer Einladung zum Abendessen im Trainingslager in Zell am See betont. "Das ist schon jetzt eine sehr gute Gemeinschaft. Beeindruckend."
Das mittelfristige Ziel ist ein Final-Budget
Für Lukas Garhofer, einer der beiden Geschäftsführer sei das Ziel, "das Budget mittelfristig wieder so zu erhöhen, dass um das Finale mitgespielt werden kann." Und schon jetzt ist es so: "Die kommende Saison ist ausfinanziert." Das war zuletzt nicht der Fall.
Die Sanierung der Arena
Fix ist, dass bis zum Herbst 2026 die neue Kühlanlage der drei Arenen in Betrieb sein soll. Derzeit wird das Eis noch mit einer mobilen externen Anlage gekühlt, da die alten Generatoren nicht mehr zuverlässig waren. Und die mobile Anlage hatte mehr als 30 Grad Außentemperatur das Problem, dass es in der Arena zu heiß wurde und das Eis schmolz. Daher wurde auch der Test gegen Brünn abgebrochen. Ein Glück, dass am Montag der Wetterumschwung nach Wien kam.
Das erste Spiel haben die Vienna Capitals am 20. September gegen die Graz 99ers, die im Sommer ihre Mannschaft zu einem Mitfavoriten verstärkt haben.