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KAC-Präsident kritisiert Graz: „Nicht im Sinne des Sports“

Das Schlagerspiel der ICE Hockey League am Sonntag (17.30, Puls24) sorgte schon im Vorfeld für erhitzte Gemüter. Nachdem beim ersten Saisonduell der Graz 99ers gegen den KAC die Klagenfurter Fans die Stimm-Hoheit hatten und der KAC auch noch 4:0 gewann, kündigten die Grazer an, dass Fans außerhalb des Auswärtssektors keine Fan-Utensilien mehr mithaben dürfen.

KAC-Präsident Johannes Schwaiger schrieb daraufhin einen öffentlichen Brief und forderte, die Maßnahmen zurückzunehmen. Im KURIER-Gespräch begründet er: „Was ist das Besondere am Eishockey? Was in Umfragen immer herauskommt, ist, dass es im Eishockey eine friedliche, sichere Umgebung gibt und der Frauenanteil im Publikum groß ist.“

Der Unternehmer ärgert sich: „Ich verstehe nicht, warum kommuniziert wird, dass es gefährlich ist, wo nichts Gefährliches ist. Es gab nie Vorfälle. Das bestätigen auch die Behörden.“ Gerade der KAC mit den vielen Fans in den Studentenstädten Graz und Wien hat immer sehr viele Fans bei den Auswärtspartien. „Schauen Sie sich an, wenn die Capitals gegen den KAC spielen, was da los ist in der Wiener Halle. Und alle haben eine Freude“, sagt Schwaiger. „Man sollte nicht etwas herbeireden, das es nicht gibt. Das ist ganz sicher nicht im Sinne des Sports.“

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Keine Drohungen

Ähnlich sind die Aussagen im immerwährenden Interessenskonflikt zwischen Verband und Liga zu bewerten. Der Verband will eine weitere Reduktion der Legionäre (derzeit 10), die Klubs wollen keine Änderung der Kaderregeln. Bis Ende Jänner können beide Seiten die Option zur Verlängerung des Kooperationsvertrages zwischen ICE Hockey League und ÖEHV ziehen. Dass ligaseitig damit gedroht wird, die ICEHL unter einem anderen Verband zu organisieren, streitet Schweiger ab. „Nein, das ist kein Thema. Wir in der Liga, wollen mit dem Verband konstruktiv zusammenarbeiten, weil wir uns gegenseitig brauchen. Aber: Wir wollen auch gehört werden.“

Eine Reduktion der Legionäre sei derzeit aus sportlichen und aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Aus der Liga ist zu hören, dass zwei österreichische Klubs aussteigen würden, wenn mehr als zwölf Österreicher auf dem Spielbericht stehen müssten.

Und Schwaiger appelliert: „Es wäre eine wirkliche Bedrohung, wenn die vielen österreichischen Mannschaften im Vergleich zu den ausländischen Teams aufgrund einer Kaderregulierung gezwungen werden, schlechter zu werden.“

Dass schon jetzt Fehervar, und Bozen Spitzenteams sind und Klubs wie der KAC oder Wien um den Play-off-Einzug kämpfen müssen, spornt den Präsidenten des Rekordmeisters an: „Die Rivalität Pustertal gegen Bozen tut uns allen gut. DAZN Italia überträgt die Spiele. Laibach hat sich stabilisiert, in Ungarn wird gut gearbeitet. Auch Wien wird wieder gewinnen. Was hindert die österreichischen Klubs daran, auch gut zu arbeiten?“