Die ÖSV-Slalomstars beim Tauchen: Große Überwindung unter Wasser
Von Christoph Geiler
Adrian Pertl ist nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Der 25-jährige Kärntner ist für gewöhnlich die Ruhe in Person, diese Eigenschaft zeichnete ihn auch bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo aus, als ihn trotz der Halbzeitführung im Slalom nicht das große Muffensausen befiel und Pertl trotz seiner Unerfahrenheit zur Silbermedaille raste.
Als Adrian Pertl nun aber seine bewährten Skiern mit Flossen tauschte und am Weißensee untertauchen sollte, war es um Mister Cool geschehen. "Ich hab' mir gedacht: Ui, ich muss gleich wieder raus. Das ist nichts für mich", gestand der 25-Jährige. "Ich war am Anfang richtig hektisch."
Zur Ehrenrettung des Slalom-Vizeweltmeisters sei gesagt: Wie Adrian Pertl ging es fast allen österreichischen Slalom-Stars beim Trainingskurs am Weißensee. Der Tauchgang war für die meisten von ihnen eine größere Herausforderung als die steilste und eisigste Slalompiste.
"Das erste Mal ist am schwierigsten. Vor allem, dass man unter Wasser die Ruhe behält. Drei Meter unter Wasser zu sein, ist schon irgendwie ungewohnt", sagte Michael Matt. Und auch der Ötztaler Fabio Gstrein ("es was alles hektisch") fühlt sich auf Eis und Schnee wohler als unter Wasser. Zumal er bei seinem Tauchgang nicht wie erhofft viele Fische zu Gesicht bekam. "Viel hat man nicht gesehen, weil wir mit unserer Stramplerei viel Dreck aufgewirbelt haben."
Kombinations-Weltmeister Marco Schwarz sah durchaus Parallelen zwischen dem Skifahren und dem Tauchen. „Beim Skifahren braucht man auch diese gewisse Ruhe, auf die es hier ankommt,“ erklärte der Kärntner nach dem Trainingskurs am Weißensee und erhielt Zustimmung von Manuel Feller: „Je ruhiger und gelassener du bist, desto leichter tust du dir und desto weniger Sauerstoff brauchst du auch.“