Ein Schweizer stiehlt Matthias Mayer die Show in Beaver Creek
Über Langeweile können sich die Herren Speed-Fahrer wahrlich nicht beklagen. Vergangene Woche sorgte das Wetter in Lake Louise für Wirbel, in Beaver Creek passt zwar das milde Spätherbstwetter, dafür begann der erste Super-G des Winters mit einem Franzosen im Fangnetz (Matthieu Bailet) und einem Südtiroler, der mit dem Kopf eine Torstange rammte (Dominik Paris) – und ebenso ausschied.
Aller guten Fahrer sind drei, womit Olympiasieger Matthias Mayer es mit dem dem Rückenwind des Abfahrtssieges vom vergangenen Samstag besser machte und nach einer taktischen Fahrt als erster Starter regulär ins Ziel kam. „Die beiden Ausfälle vor mir waren sicher nicht optimal, andererseits hab’ ich so gleich gewusst, wo ich aufpassen muss“, sagte Mayer.
Als Weltmeister Vincent Kriechmayr mit Startnummer fünf abschwang, atmete Mayer auf – der Oberösterreicher hatte 0,24 Sekunden Rückstand auf diesem 1:08 Minuten kurzen Hochgeschwindigkeitskurs. „Es wirkt wie ein einfacher Kurs, aber durch die Geschwindigkeit ist das nicht zu unterschätzen“, wusste Kriechmayr. Es galt, mit Gefühl und Präzision ans Werk zu gehen.
Alles schien schon auf den nächsten Mayer-Kriechmayr-Doppelsieg hinauszulaufen, als Marco Odermatt zeigte, was möglich ist. 78 Hundertstelsekunden war der 24-jährige Schweizer schneller als Matthias Mayer, er wurde für den Ritt am Limit mit dem sechsten Weltcupsieg belohnt, im Duell mit dem ÖSV-Team steht es nach vier Rennen 2:2.
Revanche am Freitag
„Er hat speziell die letzten Meter vor dem Ziel am letzten Zacken erwischt“, lobte Matthias Mayer den Gesamtweltcup-Zweiten der vergangenen Saison, der nun schon 70 Punkte Vorsprung auf dem Kärntner hat. „Er war unglaublich“, sagte Kriechmayr, „und ich hab’ vor der Ziellinie abgebremst, als wäre ich schon im Ziel gewesen.“ Das Fazit des am Ende fünftplatzierten Oberösterreichers: „Wenn man unten so rumschwitzt wie ich, kann es nicht fürs Podium langen.“
Bereits am Freitag folgt die Revanche (18.45 Uhr MEZ/live ORF1). Und mit den Abfahrten am Wochenende ist dann fast ein Viertel der Speed-Saison abgehakt.
1. Marco Odermatt (SUI) 1:08,61 2. Matthias Mayer (AUT) 1:09,39 +0,78 3. Broderick Thompson (CAN) 1:09,56 +0,95 4. Andreas Sander (GER) 1:09,59 +0,98 5. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:09,63 +1,02 6. Alexis Pinturault (FRA) 1:09,74 +1,13 7. Adrian Smiseth Sejersted (NOR) 1:09,75 +1,14 8. Justin Murisier (SUI) 1:09,87 +1,26 9. Mattia Casse (ITA) 1:09,93 +1,32 10. Gino Caviezel (SUI) 1:10,00 +1,39 11. Raphael Haaser (AUT) 1:10,06 +1,45 12. Beat Feuz (SUI) 1:10,13 +1,52 Stefan Rogentin (SUI) 1:10,13 +1,52 14. Kjetil Jansrud (NOR) 1:10,29 +1,68 Christian Walder (AUT) 1:10,29 +1,68 16. Urs Kryenbühl (SUI) 1:10,41 +1,80 17. Blaise Giezendanner (FRA) 1:10,45 +1,84 18. Trevor Philp (CAN) 1:10,52 +1,91 19. Thomas Tumler (SUI) 1:10,56 +1,95 . Ryan Cochran-Siegle (USA) 1:10,56 +1,95 21. Ralph Weber (SUI) 1:10,66 +2,05 22. Travis Ganong (USA) 1:10,67 +2,06 . Mathieu Faivre (FRA) 1:10,67 +2,06 24. Stefan Babinsky (AUT) 1:10,75 +2,14 25. Nils Allegre (FRA) 1:10,80 +2,19 26. Daniel Danklmaier (AUT) 1:10,92 +2,31 27. Matteo Marsaglia (ITA) 1:11,04 +2,43 28. Simon Jocher (GER) 1:11,07 +2,46 29. James Crawford (CAN) 1:11,08 +2,47 30. Niels Hintermann (SUI) 1:11,21 +2,60 41. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:11,83 +3,22
Ausgeschieden: u.a. Max Franz (AUT), Felix Monsén (SWE), Aleksander Aamodt Kilde (NOR), Romed Baumann (GER), Matthieu Bailet (FRA), Dominik Paris (ITA).
Weltcup, gesamt (4/36): 1. Odermatt 250, 2. Mayer 180, 3. Kriechmayr 125, 4. Hirschbühl (AUT) 100.