Sport/Wintersport

Der letzte Ritt für den Kugelblitz: Beat Feuz tritt heute ab

„Irgendwann ist einfach genug“, sagte Beat Feuz am zweiten Weihnachtsfeiertag. „Der Körper hat gesagt, es ist vorbei“, erklärte der Schweizer Abfahrer, die physischen Voraussetzungen seien nicht mehr gegeben. „Es braucht so viel Zeit, den Körper in Form zu bringen. Ich müsste sehr viel Zeit investieren - und das bin ich schlichtweg nicht gewillt.“

Der 35-jährige Wahl-Tiroler aus dem Emmental stößt sich am heutigen Samstag in Kitzbühel ein letztes Mal aus dem Starthaus (Rennbeginn ist um 11.30 Uhr/live ORF1), und Beat Feuz tritt mit einem beachtlichen Leistungsausweis die Skipension an. 47 Mal stand er auf dem Weltcuppodest, so oft wie kein anderer Abfahrer, 13 Rennen konnte er gewinnen. 2022 holte er in Peking Olympia-Gold, 2017 WM-Gold, vier Mal gewann er den Disziplinweltcup. Hinzu kommen drei Weltcupsiege im Super-G und drei Goldmedaillen von der Junioren-WM 2007 in Altenmarkt-Zauchensee und Flachau. Damals, man staune, holte Beat Feuz auch noch Bronze im Slalom. Hinter dem Slowenen Matic Skube und einem gewissen Marcel Hirscher.

Die Nummer 1 aus Gramastetten

Die Favoritenrolle hat sich freilich Vincent Kriechmayr mit seinem Sieg in der Freitag-Abfahrt aufgeladen. Der Oberösterreicher aus Gramastetten ist wieder in jener Hochform, die ihm bei der WM 2021 in Cortina d'Ampezzo Gold in Abfahrt und Super-G beschert hat: „Wenn du den Flow hast und das Selbstvertrauen, dann funktioniert es auch. Und auf einmal flutscht’s.“

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Nahe an einer Katastrophe

Aleksander Aamodt Kilde ist nach seinem wilden Ritt am Freitag („Das war nahe an einer Katastrophe. Ich habe schon Gas gegeben, aber so ist Kitzbühel“) auch wieder mit dabei, der Führende im Abfahrtsweltcup fährt ja seit Donnerstag mit dem Handicap eines kleinen Bruchs nahe des rechten Handgelenks. Die Blessur bereite ihm aber keine Probleme, erklärte der Norweger, der vier der bisherigen sieben Abfahrten gewonnen hat.

Nicht dabei ist hingegen der Schweizer Gesamtweltcupführende Marco Odermatt, der am Freitag eine Bodenwelle übersehen hat, sich aber noch spektakulär retten konnte. Der 25-Jährige erlitt „einen Schlag im linken Knie“, weitere Untersuchungen werden vorgenommen, da dem Vernehmen nach eine Meniskusverletzung nicht ausgeschlossen wurde.

Am Abend konnte der Schweizer aufatmen: „Das Knie braucht nun eine kleine Pause, und Marco wird Tag für Tag nehmen, um zu sehen, wann er wieder in das Renngeschehen einsteigen kann“, teilte Swiss-Ski mit. „Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen“, erklärte Odermatt, der aus dem Zielraum humpelte.