Corona-Chaos: Polens Skispringer dürfen doch bei der Tournee starten
Von Christoph Geiler
Müsste man für die Szenerie der vergangenen 24 Stunden Haltungsnoten vergeben, man würde wohl maximal bei einer großzügigen 2,5 landen. Angesichts der chaotischen Zustände, die an den ersten beiden Tagen der 69. Vierschanzentournee in Oberstdorf herrschten.
Zur Erinnerung: Am Montag war über das gesamte polnische Skisprungteam ein Flugverbot verhängt worden, nachdem der Springer Klemens Muranka nach der Ankunft in Oberstdorf positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Keine 24 Stunden nach dem Schock heißt es nun: Kommando retour. Die polnischen Skispringer dürfen nun doch beim Tourneeauftakt in Oberstdorf (16.30 Uhr) über die Schanze gehen.
Wie ist das möglich?
Offensichtlich dürfte mit dem Covid-Test von Klemens Muranka etwas nicht gestimmt haben. Denn nach seiner positiven Probe am Sonntag unterzog sich der Springer am Montag einem weiteren Test - und war negativ.
Daraufhin legte das polnische Team Protest gegen das Startverbot ein und pochte darauf, in Oberstdorf mitspringen zu dürfen. Nach einer erneuten Testreihe am Montagabend herrscht nun Klarheit: Sämtliche polnische Teammitglieder sind negativ, damit steht einer Teilnahme am Bewerb am Nachmittag nichts im Weg.
Die Ergebnisse der gestrigen Qualifikation sind somit hinfällig, es wird beim Auftaktspringen keine K.o.-Duelle geben, stattdessen wird der erste Durchgang mit 62 Startern durchgeführt.
Um den polnischen Springern, die am Montag am Boden bleiben mussten, Chancengleichheit zu geben, dürfen sie vor dem Bewerb einen exklusiven Trainingsdurchgang bestreiten.