Sport/Wintersport

Blech für ÖSV-Staffel, Gold für Norwegen

Man möchte eigentlich meinen, dass Ole Einar Bjørndalen und seine Biathlon-Kollegen nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Hochdekoriert und erfolgsverwöhnt, wie das norwegische Quartett nun einmal ist, das es bei Weltmeisterschaften zusammen bereits auf mehr als 80 Medaillen gebracht hat. Diese Goldmedaille in der Staffel hatte für die vier Norweger allerdings einen besonderen Glanz. So oft wird man nicht in die Loge des eigenen Königs (Harald V.) geladen und darf vor 50.000 Fans auf dem ehrwürdigen Holmenkollen ein Schützenfest feiern.

Das erklärt auch den ausgelassenen Jubel von Ole Einar Bjørndalen, der Brüder Tarjei und Johannes Thingnes Bø sowie von Emil Hegle Svendsen nach ihrem Triumph im Staffelrennen von Oslo, in dem die Norweger den hohen Erwartungshaltungen mit Bravour gerecht wurden und sich vor Deutschland und dem Überraschungsteam aus Kanada den Titel holten. Für Altstar Bjørndalen war es bereits die dritte Medaille bei seiner angeblich letzten WM, der 42-Jährige ist nun schon stolzer Besitzer von 43 Stück Edelmetall, darunter allein 20 in goldener Ausfertigung.

Eine Strafrunde

Den Österreichern, die nach den beiden Medaillen von Dominik Landertinger und Simon Eder im 20-Kilometer-Bewerb auch in der Staffel einen Podestplatz ins Visier genommen hatten, blieb diesmal nur Blech. Das lag vor allem daran, dass die ÖSV-Mannschaft nur in der Loipe blendend in Schuss war, am Schießstand sich allerdings zu viele Fehler erlaubte.

Die zehn Nachladepatronen, auf die das Quartett Landertinger, Eder,Sven Grossegger, Julian Eberhard zurückgreifen musste, wären vielleicht noch zu verkraften gewesen. Doch die Strafrunde, die Eberhard einmal mehr in einem Staffelbewerb drehen musste, warf die Österreicher aus dem Medaillenrennen. "Man muss mit dem vierten Rang zufrieden sein", sagte Dominik Landertinger. Zumal es noch eine Medaillenchance gibt: Im Massenstartrennen am Schlusstag (16 Uhr) zählen der Tiroler und Eder zu den Mitfavoriten.