Sport/Wintersport

Berührender Abschied von Kitzbühel-Opfer Florian Janny in Linz

Die Eishockey-Gemeinde in Österreich steht auch eine Woche nach dem Fünffachmord in Kitzbühel noch immer unter Schock. Eines der Opfer war bekanntlich Florian Janny. Der 24-Jährige war zuletzt Tormann bei Zweitligist Kitzbühel und hatte davor den Sprung aus dem Linzer Nachwuchs in die Profimannschaft geschafft.

Bei den Black Wings ist die Trauer besonders groß. Am Freitag stand das Heimspiel gegen Fehervar im Zeichen des Abschiedes von Florian Janny. In der Halle gab es eine Fläche, auf der die Fans Hunderte Grablichter aufstellten, die Spieler trugen auf ihren Trikots Aufnäher mit dem Schriftzug „31 Flo“. Torhüter David Kickert hat seine Rückennummer 31 abgegeben, weil sie die Nummer von Janny gewesen war. „Ich wollte keine große Sache daraus machen. Aber es wäre komisch, mit seiner Nummer weiterzuspielen.“ Kickert hatte immer eine 30er-Zahl, weil sie ihn an sein einstiges Idol, NHL-Legende Martin Brodeur, erinnert hatte. Jetzt spielt Kickert mit der 70. „Die schaut einfach geil aus“, begründet der Teamtormann.

 

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Für die Mannschaft sei es nicht leicht gewesen, sich auf das Spiel zu konzentrieren. „Der Verein hat das aber super gemacht. Der Einlauf der Spieler vor 4000 Fans wurde verkürzt, es gab davor eine Schweigeminute. Es war ja doch ein Meisterschaftsspiel.“ Und das haben die Linzer mit einem 4:0-Sieg bravourös gemeistert.

Danach wurde es aber richtig emotional. Kickert erzählt: „Es war heftig. Einer seiner ehemaligen Trainer hat eine Rede gehalten, und dabei wurden Bilder von Florian gezeigt. Seine Familie war auch anwesend. In der Halle war es mucksmäuschenstill.“ Anwesend waren auch die KAC-Profis Andrew Kozek und Lukas Haudum, die mit Janny in Linz gespielt hatten. „Ich bin tief betroffen und kann immer noch nicht begreifen, was passiert ist“, sagte Kozek.

Am Dienstag wird die Mannschaft der Black Wings dem Begräbnis von Florian Janny beiwohnen. Das für Dienstag geplante Heimspiel gegen Villach wurde auf den 19. November verschoben.

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Nummer eins

Sportlich läuft es für Kickert sehr gut: Nach dem 4:0 gegen die Ungarn ist er mit einer Fangquote von 94,7 Prozent an gehaltenen Schüssen die Nummer eins in der Liga vor den Star-Goalies Lamoureux (Salzburg) und Zapolski (Wien). Lamoureux stellte am Freitag beim 4:3 n.P. gegen Villach einen Rekord auf: Mit 19 Punkten aus acht Partien haben die Bullen ihre Bestleistung von 2006 überboten. Am Sonntag müssen die Salzburger nach Innsbruck, wo sie seit 2. März 2018 nicht mehr gewonnen haben.