Aufregung in der Eishockey-Liga um das neue Covid-Regulativ
Von Peter Karlik
Am Freitag sollte die Meisterschaft der internationalen Eishockeyliga ICEHL beginnen. Nach fast einem Jahr endlich wieder mit Fans. Bei der Liga-Präsentation am Dienstag bei Puls24 wird es aber aus einem anderen Grund ordentlich Gesprächsstoff geben.
Wie die Spielergewerkschaft EishockeyspielerInnen Union am Montag bekannt gab, gibt es massiven Druck der Liga, dass alle Spieler im Rahmen des neuen Covid-Reglements einen Haftungsverzicht unterschreiben sollen. Somit könnte die Liga selbst bei Fahrlässigkeit nicht belangt werden.
Einige Spieler fragten bei der Gewerkschaft nach, und diese riet streng davon ab, diese Klausel zu unterschreiben. "Das ist sittenwidrig", erklärt Younion-Vorsitzender Alexander Tomanek. "Das geht nicht bei Eishockeyspielern, das geht bei keinem Arbeitnehmer".
„Das nächste Mal müssen die Spieler mit einem Mannschaftsbus fahren, der von einem betrunkenen Busfahrer gelenkt wird und sollen aber beim Einsteigen schon unterschreiben, dass sie bei einem Unfall auf alle Entschädigungen verzichten“, vergleicht Tomanek, der auch auf die NHL verweist, in der ein Covid-Konzept gemeinsam mit der Player Association erarbeitet wurde und es keinen Haftungsverzicht gibt.
Kein Entgegenkommen
Da das Präsidium der ICEHL auch eine Ergänzung der Bestimmungen mit dem Wortlaut "sofern die Liga daran kein Verschulden hat" abgelehnt hat, haben mehr als 80 Spieler von vier Vereinen die Covid-Bestimmungen noch immer nicht unterschrieben. Die Liga soll gedroht haben, die Teams nicht spielen zu lassen, wenn die Spieler nicht unterschreiben.
Sollte das der Fall sein, dann werden ausgerechnet die Puls24-Partien KAC - Capitals am Freitag und Villach gegen Linz nicht stattfinden können.
Eine Einigung sollte aber möglich sein. Die Liga-Vertreter werden ja doch so selbstbewusst sein, dass sie in Sachen Covid grobe Fahrlässigkeit ausschließen können.
Der Umgangston zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Eishockey wird jedenfalls rauer. Es wäre keine Überraschung, wenn nicht bald diverse Konflikte vor Gericht und somit in der Öffentlichkeit landen würden.