Abfahrt in Beaver Creek: Der starke Auftritt eines Geschwächten
Von Christoph Geiler
Es braucht schon mehr als eine herkömmliche Grippe, um Aleksander Aamodt Kilde richtig in die Knie zu zwingen. Der Norweger ist ein Bär von einem Mann und deshalb hustete der 30-Jährige bei der zweiten Saisonabfahrt in Beaver Creek (USA) auch auf seine gesundheitlichen Probleme.
Obwohl er geschwächt war, lieferte Aleksander Aamodt Kilde einen bärenstarken Auftritt und prolongierte seinen Erfolgslauf auf der berühmten Birds of Prey. Im Vorjahr hatte er auf dieser Piste bereits die Abfahrt und den Super-G gewonnen.
Die Rennläufer sahen sich bei der zweiten Saisonabfahrt vor große Herausforderungen gestellt. Als wäre die Birds of Prey nicht schon anspruchsvoll genug, stellten Windböen und eine schlechte Bodensicht die Abfahrer vor zusätzliche Probleme.
Kilde fand mit Startnummer 6 noch bessere Bedingungen vor und markierte eine Bestzeit, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss. Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt kam dem Gewinner der Abfahrtskugel bis auf 6 Hundertstelsekunden heran, zum Rest klaffte dann eine große Lücke.
Die Österreicher verpassten den angestrebten Podestplatz, nachdem in den ersten beiden Speedrennen in Lake Louise noch ÖSV-Läufer in den Top drei zu finden gewesen waren.
Matthias Mayer belegte als bester Österreicher den vierten Rang, der dreifache Olympiasieger lag nur eine Hundertstelsekunde hinter dem drittplatzierten Kanadier James Crawford. Der amtierende Abfahrts-Weltmeister Vincent Kriechmayr wurde als Fünfter zweitbester Österreicher.
Damit warten die ÖSV-Läufer seit 2007 auf einen Abfahrtssieg in Beaver Creek. Vor 15 Jahren hatte Michael Walchhofer den letzten Erfolg auf der Birds of Prey eingefahren.
Am Sonntag steht in Beaver Creek noch ein Super-G auf dem Programm.