Erinnerungen an den Champions-League-Sieger-Besieger aus Wien
Die Fußballer von Red Bull Salzburg haben es vor einigen Monaten nicht geschafft, Champions-League-Gewinner Liverpool in die Knie zu zwingen. Schon die knappe 3:4-Niederlage an der Anfield Road hatte für Schlagzeilen gesorgt. Nicht auszudenken, wäre Österreichs Meister ein Punktgewinn gelungen.
Ein ähnliches Kunststück ist den Handballern von Westwien im Jahr 1994 gelungen. Der Klub besiegte in der Königsklasse den Weltklasseverein Teka Santander. Bis heute gleicht dieser Coup dem größten Erfolg im rot-weiß-roten Vereinshandball. Denn wenige Wochen später sollte der spanischen Klub die Champions-League-Trophäe in Händen halten.
An diesem Samstag wird an diesen Erfolg erinnert. Auf ORF Sport + wird die historische Partie noch einmal in voller Länge ausgestrahlt (17 Uhr).
Eine Besonderheit war, dass Westwien damals ausschließlich mit Österreichern an den Start gegangen war. Die Mannschaft von damals soll nun auch künftig als Vorbild dienen. Die Hietzinger, die ihre Heimspiele in der Südstadt austragen, haben sich zum Ziel gesetzt, die neue Saison komplett in Rot-Weiß-Rot zu bestreiten.
Wir sehen das auch als Ansporn für unsere Nachwuchsspieler und glauben daran, dass wir auch so konkurrenzfähig sein werden."
Westwien-Manager
Mit Helgarson verabschiedete sich vor der Corona-Krise der letzte Legionär in seine isländische Heimat. Nun will der Klub von seiner Jugendarbeit profitieren. "Wir sehen das auch als Ansporn für unsere Nachwuchsspieler und glauben daran, dass wir auch so konkurrenzfähig sein werden", sagt Westwien-Manager Konrad Wilczynski. Für die Ausbildung sind auch Helden von 1994 zuständig. Stefan Higatzberger ist Co-Trainer der ersten Mannschaft, Ex-Tormann Werner Möstl arbeitet als Jugendtrainer. Dessen Sohn Constantin ist bereits in die Fußstapfen des Vaters getreten und gehört mit 20 Jahren bereits zum Torhütergespann der Kampfmannschaft.
Finanziell kommt den Westwienern die Neuausrichtung entgegen. Die Saison 2019/2020 wurde bereits annulliert, die neue Spielzeit soll plangemäß Ende August starten. Dennoch ist die Situation angespannt, gibt Wilczynski zu: "Jeder Handball-Verein kämpft derzeit um sein Budget. Fehlt auch nur eine Sponsorrate, kann es eng werden."