Sport/Tennis

Thiem und Depressionen? Ein verbaler Doppelfehler von Zverev

Entbehrlich ehrlich? Zumindest sorgten die Wortspenden des Deutschen Tennis-Stars Alexander Zverev in einem Podcast für ein kleines mediales Erdbeben. Aus österreichischer Sicht sind seine Befindlichkeiten rund um das US-Open-Finale 2020 wurscht, aber seine Aussage, Dominic Thiem hätte nach dem Turnier quasi Depression gehabt, war nicht nur dumm, sondern auch falsch.

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Davon abgesehen, dass Depression ein klinischer Begriff ist (ob das auch Herrn Zverev bewusst ist), steht es ihm nicht zu, derart Intimes über einen Kollegen auszuplaudern, auch, wenn er seit Jugendtagen mit diesem befreundet ist. Auch die Aussage, dass es ihm Thiem selbst erzählt hätte, kann so nicht ganz stimmen. Kein Wunder, dass dessen Umfeld sofort alles dementierte.

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Thiem ging es in den Monaten nach dem Triumph im September 2020 zwar nicht bestens, aber sein Zustand grenzte an eine gewisse Normalität im Sport. Oftmals betonte er, wie immer ehrlich, dass er nach dem Sieg in ein Loch gefallen sei. Ein Umstand, mit dem viele Sportler zu kämpfen hatten, auch Thomas Muster 1991. Und dass er seinen größten Titel im größten Tennis-Stadion der Welt unter Ausschluss der Öffentlichkeit feiern musste (keine Fans in der Corona-Zeit), schlug auf das Gemüt.

Es muss gesagt sein, dass es keine Schande ist, Depressionen zu haben. Aber es ist generell nicht der Job des Herrn Zverev, über andere zu reden.