Sport/Tennis

Tennis-Star Djokovic bleibt ungeimpft: "Wichtiger als jeder Titel"

Knapp ein Monat nach dem Eklat und der Aufregung rund um Tennis-Star Novak Djokovic und seine gescheiterte Teilnahme bei den Australian Open hat sich der Serbe erstmals in einem Interview öffentlich wieder zu Wort gemeldet. Die BBC veröffentlichte am Dienstag ein Gespräch mit Djokovic, in dem der 20-fache Grand-Slam-Sieger klar sagt, dass er weiterhin ungeimpft ist und dies auch bleiben wird.

"Ich war nie gegen Impfungen", meinte Djokovic und führte aus, dass er als Kind geimpft worden sei. Er habe seinen Impf-Status vor den Australian Open nie bekannt gegeben, weil er das Recht gehabt hätte, ihn privat zu halten: "Aber es ist wichtig darüber zu reden und bestimmte Dinge klar zu stellen."

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"Ich war darauf vorbereitet"

Der Serbe verstehe, dass weltweit viel unternommen werde, um das Coronavirus in den Griff zu bekommen. "Und Impfungen sind vermutlich der größte Aufwand, der betrieben wird, um das zu schaffen. Und das respektiere ich." Er habe aber immer die "Freiheit unterstützt, selbst zu entscheiden, was man seinem Körper zuführt. Für mich ist das wichtig. Ich habe als Profi-Sportler immer genau darauf geachtet, was ich konsumiere."

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Nach allen Informationen, die er bekommen habe, "habe ich mich entschieden, mich nicht impfen zu lassen", so Djokovic weiter: "Wir suchen alle nach der besten Lösung, um Corona zu beenden. Keiner will in dieser Situation sein, in der wir uns gemeinsam seit 2 Jahren befinden." 

Die Nummer eins der Tennis-Welt betonte auch, dass er Teil eines sehr globalen Sports sei, der "jede Woche an einem anderen Ort" gespielt werde. Er sei sich daher auch der Konsequenzen seiner Entscheidung bewusst: "Eine davon war, nicht bei den Australian Open teilzunehmen. Und ich war darauf vorbereitet, nicht dabei zu sein."

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Verzicht auf French Open und Wimbledon

Das wird ihn aller Voraussicht nach noch öfter betreffen. "Ich verstehe, dass ich im Moment als nach wie vor Ungeimpfter zu den meisten Turnieren nicht reisen kann." Das sei aber ein Preis, den er bereit sei zu zahlen. Ebenso wie die Chance, nach der Anzahl der Grand-Slam-Siege der beste Tennis-Spieler aller Zeiten zu werden. Er würde dafür auch auf die French Open und Wimbledon verzichten. 

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Es ist der Moment, als ihn der BBC-Interviewer fassungslos fragt: "Warum Novak? Warum?" Die Antwort des Serben: "Weil die Entscheidungsfähigkeit über meinen Körper wichtiger ist als jeder Titel oder alles andere."  Djokovic wollte sich zudem nicht klar von Anti-Impf-Bewegungen distanzieren, sagte aber, dass er "kein Teil" davon sei: "Keiner hat mich nach meiner Meinung und Position zu Impfungen gefragt."

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Djokovic hatte kurz vor dem Beginn der Australian Open im Jänner aus Australien abreisen müssen. Der Rekordchampion des Grand-Slam-Turniers war mit einem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem Bundesgericht gescheitert. In Australien gelten strenge Corona-Regeln, grundsätzlich dürfen nur vollständig gegen das Virus geimpfte Menschen einreisen.

Der Weltranglisten-Erste Djokovic sagte, er habe eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien erhalten, um bei dem Grand-Slam-Turnier zu spielen, da er von einer Covid-Erkrankung genesen gewesen sei. In Melbourne hatte Rafael Nadal die Australian Open gewonnen und mit seinem 21. Grand-Slam-Titel Djokovic und Roger Federer an der Spitze der Rangliste überholt. Djokovic kehrt in der nächsten Woche beim Turnier in Dubai auf die Tour zurück, dort gelten lockerere Corona-Bestimmungen als in vielen anderen Ländern.