Tennis-Legende Becker verteidigt Djokovic: "Er ist ja kein Idiot"
Tennis-Idol Boris Becker hat seinen früheren Schützling Novak Djokovic angesichts der anhaltenden Kritik in Schutz genommen. Dass der Weltranglistenerste nicht geimpft sei, findet Becker nicht gut, gleichzeitig betont der 54-Jährige aber gegenüber der Bild-Zeitung: "Man muss seine Entscheidung respektieren. Nur weil man sich nicht impfen lässt, ist man nicht automatisch ein schlechter Mensch."
Djokovic war am Mittwochabend (Ortszeit) die Einreise nach Australien verweigert worden, weil er nicht die nötigen Dokumente für eine umstrittene medizinische Ausnahmegenehmigung hatte vorlegen können. Seitdem hält er sich in einem Hotel für Ausreisepflichtige auf. Das tut Becker "in der Seele weh", wie der frühere Wimbledon-Champion sagte: "Natürlich sind vor dem Gesetz alle gleich, doch er hat es nicht verdient, wie man aktuell mit ihm umgeht."
Entscheidung am Montag
Das Gericht in Melbourne will am Montagvormittag (10.00 Uhr/0.00 Uhr MEZ) darüber entscheiden, ob Djokovic das Land verlassen muss oder doch bleiben und an den am 17. Jänner beginnenden Australian Open teilnehmen darf. Ein positiver Corona-Test aus dem Dezember 2021 soll ihm offenbar doch noch zu einer Teilnahme an dem Turnier verhelfen.
Becker glaubt nicht, dass Djokovic fahrlässig gehandelt habe. "Er ist im guten Glauben nach Australien geflogen, eine gültige Einreisegenehmigung zu besitzen. Wären die Papiere, die er erhalten hat, nicht in Ordnung gewesen, wäre Novak niemals in den Flieger gestiegen. Er ist ja schließlich kein Idiot."
Deutlich weniger Mitleid als Becker hat Österreichs Ex-Tennis-Ass Barbara Schett: "Mein Mitleid mit Novak hält sich wirklich in Grenzen. Vor allem, wenn man Fotos sieht, die ihn am 17. Dezember bei einer Veranstaltung zeigen. Angeblich wurde er ja einen Tag vorher positiv getestet. Das passt hinten und vorne nicht. Ich glaube nicht, dass er mit dieser Ausnahmegenehmigung durchkommt. Nachdem die Spieler seit sechs Monaten wissen, dass sie geimpft sein müssen."