Sport/Tennis

Historische Tennis-Krise: Was Thiems Absturz für Österreich bedeutet

Wenn man alles ein bisschen optimistischer betrachtet, könnte man sagen: Wo, wenn nicht in Madrid, könnte Dominic Thiem zumindest ansatzweise wieder zur Form alter Tage finden? Denn in Spaniens Hauptstadt hat er zwar noch keinen Titel geholt, stand aber je zweimal im Finale (2017 und 2018) und je zweimal in Semifinale.

Der Einzug unter die besten Vier war der einzige positive Ausreißer nach oben im vergangenen Jahr. Da war erst gegen den Deutschen Alexander Zverev Endstation.

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Drei Turniere hat Thiem heuer gespielt, allesamt auf Sand verloren. Dennoch hat er heute einen kleinen Vorteil: Sein Gegner Andy Murray (20 Uhr, live auf Sky) spielt seine erste Partie heuer auf diesem Untergrund. Ansonsten hat der ehemalige Ranglisten-Erste schon 18 Matches in seinen schottischen Beinen, zehn davon gewonnen.

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Die beste Zeit des bald 35-Jährigen ist aber schon vorbei. Der zweifache Olympiasieger und dreifache Major-Sieger liegt aktuell auf Platz 81, im direkten Vergleich mit Thiem steht es 2:2. Für den Sieger geht es dann entweder gegen den Kanadier Denis Shapovalov oder einen Qualifikanten. In der dritten Runde könnte Novak Djokovic warten.

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Niemandsland

Für den Niederösterreicher geht es um wertvolle Punkte. Denn nächsten Montag fallen ihm die 360 Punkte vom Vorjahreshalbfinale aus der Wertung. Schreibt der 28-Jährige nicht an, wird er dann auf einen Rang um 160, 170 zurückfallen und damit erstmals seit Februar 2014 nicht mehr in den Top 100 aufscheinen.

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Österreich wäre damit sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen nicht mehr in diesem erlesenen Kreis zu finden. Das gab’s zuletzt 1983. Dann wird aller Voraussicht nach Dennis Novak Österreichs Nummer eins (vergangenen Montag auf Rang 149), gute Karten hat auch Jurij Rodionov (159).

Dominic Thiems Punkteverluste könnten setzen sich munter fortsetzen: Eine Woche darauf, am 16. Mai, fallen 90 Punkte von Rom aus der Wertung, bleibt Thiem sieglos, droht der Sturz aus den Top 200.

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