Geld regiert die Tenniswelt: Der Davis Cup soll nach China
Von Harald Ottawa
Es soll sich einmal mehr alles ändern im Davis Cup, nicht alles ist rosig, nicht alles wird auf Zustimmung stoßen. Wie die Londoner Times erfahren haben will, soll das Zwischenrunden-Format, das in der abgelaufenen Woche in Bologna, Valencia, Manchester und Zhuhai ausgetragen wurde, ab 2026 gestrichen bzw. ersetzt werden.
Doch was wird passieren? Das eine wird die Fans freuen: Es wird auch in dieser Phase wieder Heim- und Auswärtsspiele geben. Das haben viele gefordert, weil der Reiz durch die Turniere konzentriert auf wenige Orte verloren geht. Vor 2019 sorgte die Heim- und Auswärtsspiele vor teilweise fanatischen Heimfans für eine besondere Note und zeichneten den Davis Cup eigentlich aus.
Doch ein Finalturnier soll es geben, soll uns auch recht sein. Nur will der Internationale Tennisverband (ITF) dieses, wie die Londoner Times berichtet, in China austragen. Was für Kopfschütteln sorgt, zumal sich Chinas Davis-Cup-Equipe nicht wirklich durch große Erfolge auszeichnet und keine wirklich starke Heimmannschaft stellt. Aber wie so oft regiert das liebe Geld, in China liegt es förmlich auf der Straße.
Die Spieler werden alsbald reagieren. Das Finalturnier geht jährlich Ende November über die Bühne. In einer Phase, in der viele Stars urlauben oder sich schon in der Vorbereitung auf die nächste Saison befinden.
Gut, heuer ist es so, dass man erwarten kann, dass Carlos Alcaraz (als Heimspieler) oder Jannik Sinner in Malaga beim Endturnier antreten, aber man darf davon ausgehen, dass es sich die "Großen" zweimal überlegen, in dieser Phase nach China zu reisen. Geld hin oder her. Zudem ist der Fall der lange vermissten Peng Shuai noch in aller Munde.
Die ITF lobt sich immer wieder, dass sie die Spieler in solche Entscheidungen einbindet. Da wird noch viel gesprochen werden müssen.