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Golfer Sepp Straka und der größte Auftritt seiner Karriere

Da saß er also, dieser große Mann, und wirkte auf dieser enormen Bühne fast schon zierlich, als er die womöglich weltweit am meisten beachtete Pressekonferenz seiner bisherigen Karriere gab. Golfer Sepp Straka trat Dienstagnachmittag beim Ryder Cup erstmals vor die Dutzenden Medienvertreter. Dabei wird hier im GC Marco Simone nahe Rom noch lange nicht Golf gespielt.

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Doch beim Ryder Cup, diesem sehr speziellen und lauten Golfturnier, ist vieles, wenn nicht sogar alles, anders. Nur eines kam dem 30-jährigen Wiener sofort wieder bekannt vor: die erste Frage aus dem Publikum.

Der Ryder Cup ist ein Teamwettstreit zwischen den zwölfköpfigen Teams aus Europa und den USA findet alle zwei Jahre statt, von Freitag bis Sonntag im GC Marco Simone nahe Rom. An den 3 Tagen werden insgesamt 28 Matches über 18 Löcher in drei unterschiedlichen Spielformen im Modus Mann gegen Mann bzw. Duo gegen Duo ausgetragen. Für jeden Matchsieg gibt es einen Punkt, für jedes Remis einen halben Zähler. Für den Gesamtsieg braucht Europa mindestens 14,5 Punkte, den USA als Titelträger reichen 14 Punkte.

  • FREITAG UND SAMSTAG
    An den ersten beiden Tagen werden am Vormittag und Nachmittag jeweils vier Matches ausgetragen - und zwar je vier Foursomes (klassischer Vierer) und vier Fourballs (Bestball). Beim Foursome schlagen die Spieler eines Zweierteams abwechselnd denselben Ball; beim Fourball schlagen die Spieler eines Zweierteams jeweils ihren eigenen Ball, das bessere Ergebnis pro Loch zählt.
  • SONNTAG
    Den Abschluss bilden zwölf Einzelmatches, ebenfalls im Modus Mann gegen Mann auf Lochgewinn. Teams sowie die Reihenfolge der Einzelmatches bestimmt der jeweilige Teamkapitän.

Wie er sich hier beim Wettstreit zwischen Europa und den USA denn fühlt als jemand, der in Wien geboren und aufgewachsen ist und mit 14 Jahren in das Heimatland seiner US-Mutter übersiedelt ist? Und ob es schwierig für ihn sei, gegen Amerika zu spielen? Ist es nicht für die Nummer 22 der Weltrangliste: "Ich habe mich immer sehr eng verbunden gefühlt mit meiner österreichischen Herkunft", sagte Straka. Auch Italien fühle sich vertraut an, "Erinnerungen an die Familienurlaube in Lignano und die vielen Trainingslager mit dem Jugendnationalteam sind sofort präsent".

Was macht Straka, wenn die Nervosität lähmt?

An Emotionen mangelt es beim Ryder Cup nicht. Die gilt es vor den rund 50.000 Fans täglich einigermaßen in Zaum zu halten. "Ich habe noch nie auf so einer großen Bühne abgeschlagen. Ich denke, ich werde meiner Schlagroutine vertrauen. Aber das ist jetzt noch einfacher gesagt, als getan", gibt der Debütant zu. "Eine der Fragen an die Routiniers im Team wie Rory McIlroy lautet ja, was man am besten macht, wenn man beim ersten Abschlag seine Arme nicht so recht spürt."

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Einen ersten Vorgeschmack vor Tausenden Fans bekam der Zweite der British Open bereits Dienstagvormittag auf seiner Trainingsrunde mit seinen Teamkollegen McIlroy (Nordirland), Tommy Fleetwood (England) und Shane Lowry (Irland). Neben dem eigenen Geist gilt es auch den anspruchsvollen Platz zu beherrschen, ehe am Freitag der Wettbewerb beginnt. "Der Kurs ist sehr speziell und anders, als jene Anlagen, die wir sonst so spielen", sagt Straka.

Vor allem das extrem hohe und dicke Rough direkt neben den vorgesehenen Spielbahnen (Fairway) macht den Weltbesten im GC Marco Simone noch zu schaffen. Den Europäern, die statistisch im Durchschnitt zwar kürzere, aber dafür präzisere Abschläge haben, könnte das in die Karten spielen. Für Spannung und Unterhaltung ist gesorgt, glaubt der Österreicher: "Das Kurslayout ist toll für das Matchplay-Format, weil man mit hochriskanten Schlägen viel gewinnen kann hier."