Saudi-Arabien wird Ausrichter von Winterspielen
Neom ist der Name eines Projekts, das sich über Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten erstrecken und etwa 500 Milliarden Dollar kosten soll. Ein Projekt, mit dem sich der saudische Mohammed bin Salman ein gigantisches Denkmal setzen will. Dazu gehört offenbar auch die Austragung eines großen Sportereignisses.
Warum also nicht gleich groß denken und im Wüstenstaat Winterspiele ausrichten? Wie der Golfstaat nun bekanntgab, hat man bereits den Zuschlag für Asiens Winterspiele im Jahr 2029 erhalten. Bereits drei Jahre zuvor soll das Stadt-Projekt fertig sein und in diesem Gebiet auch Skifahren im Freien, einen künstlichen Süßwassersee und ein Naturschutzgebiet bieten.
CO2-freie Stadt
"Wir sind stolz, die Bewerbung um die Ausrichtung der AWG (Asian Winter Games, Anm.) 2029 als erstes Land in Westasien gewonnen zu haben", schrieb Sportminister Prinz Abdulaziz Bin Turki Al-Faisal auf Twitter. Eine völlig absurde Idee? Saudi-Arabien hält dagegen. Die futuristische Planstadt "The Line" im Neom-Projekt am Roten Meer, das 26.500 Quadratkilometer groß sein wird, ist eine High-Tech-Entwicklung und eine kohlenstofffreie Stadt.
Kronprinz Mohammed bin Salman hat sich vorgenommen, die Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Allerdings: Bisher existiert die Metropole nur in einem Video. Und dass die Errichtung der Planstadt wirklich nachhaltig wird, glaubt kaum jemand.
Saudi-Arabien hat ein typisches Wüstenklima mit Temperaturen um die 50 Grad im Sommer und kaum Niederschlägen. Im Winter kann es zwar bis zu Null Grad haben, doch Schnee fällt selbst in den Bergen im Nordwesten des Landes nicht.
Die Winterspiele Asiens werden seit 1986 alle vier Jahre ausgetragen. Dabei wird nicht nur alpin Ski gefahren, sondern gibt es auch Langlauf-Bewerbe, Biathlon und Eishockey zu sehen. Bisher wurden die Spiele etwa in Japan, Südkorea und Kasachstan abgehalten. Eine Skipiste in Saudi-Arabien gibt es bislang nur in einer Halle in der Hauptstadt Riad - mit ausschließlich Kunstschnee, versteht sich.