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ÖFB-Team: Über Aufschlüsse und Trugschlüsse vor dem Schweden-Spiel

Bei Beurteilung und Einordnung eines Testspiels wie jenes gegen Moldau muss die Relativität deutlich über den Extremen stehen. Schwarz-Weiß-Denken ist kaum angebracht, zumal sich am Dienstag die Aufgabe an das Nationalteam mit dem Gastspiel in Schweden ohnehin komplett anders darstellen wird.

Matches wie das 1:1 von Linz sind generell undankbar und zumeist unangenehm, viele Erkenntnisse für die Partie in Stockholm lassen sich nicht ableiten, vielleicht aber für die generelle Zukunft des Nationalteams, da sich nur wenige auf dem Laufsteg für Teamchef Ralf Rangnick aufgedrängt haben.

Das Casting

Es hätte ein Empfehlungsschreiben werden sollen, das jeder Spieler mit einer guten Leistung an den Teamchef adressieren hätte können. Nach dem enttäuschenden Remis gegen Moldau darf getrost festgehalten werden, dass sich niemand ins Blickfeld des Trainers gedribbelt hat. Torhüter Bachmann hat sich mit seinem Lapsus zum 0:1 in der Goalie-Hierarchie ganz nach unten gearbeitet, Stürmer Onisiwo erhielt wieder eine Chance, die er nicht zu nützen vermochte.

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Ljubicic spielte als Rechtsverteidiger auf einer ungewohnten Position und kein gutes Match, zudem schied er verletzt aus. Auf der anderen Seite fiel Debütant Schnegg weder positiv noch negativ auf, Rangnick zeigte sich mit der Leistung des Sturm-Spielers aber nicht zufrieden. „Mich hat schon gewundert, dass er in den letzten 20 Minuten offensichtlich völlig blank war. Er ist 23, 24 Jahre alt und müsste eigentlich am Beginn einer Saison voll im Saft stehen, so intensiv war das Spiel auch nicht.“ Harte und klare Worte.

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Der Kader

Betrachtet man die zwei Hälften von Linz, dann könnte man zu dem Schluss kommen, dass Österreich über eine sehr gute und eingespielte „Einser-Garnitur“ mit den Stars verfügt, jedoch die von Betreuern und Spielern immer wieder angemerkte Breite im Kader vielleicht doch nicht so groß ist wie vermutet.

Zumindest am Donnerstagabend zeichnete sich durchaus ein qualitativer Unterschied zwischen Stammpersonal und „erweiterten“ Kaderspielern ab.

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Die Fans

Marko Arnautovic äußerte sich kritisch über das Linzer Publikum, ebenso ServusTV-Experte Florian Klein, der sich in der Phase nach dem Ausgleich noch mehr Unterstützung gewünscht hätte. Arnautovic gefiel nicht, wie die Fans mit Goalie Bachmann nach dessen Fehler umgingen.

„Ich habe in der ersten Hälfte ein bisschen gehört, wie der Ball zu Daniel zurückgespielt wurde, dass Leute im Stadion waren, die das ein bisschen aufgeschaukelt haben. Ich finde das nicht gut, nicht akzeptabel. Man sollte nach so einem Fehler einen Spieler aufbauen. Wir spielen zu Hause, das ist unser Publikum, und wenn unser Publikum nicht hinter uns steht, wer soll dann hinter uns stehen?“

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Das Schweden-Match

„Von der Herangehensweise erwartet uns in Stockholm ein ganz anderes Spiel“, weiß Rangnick um die Ausgangslage und verweist einmal mehr auf das Spiel in Malaga gegen Andorra im Herbst 2022. Nach einem mühevollen 1:0 zeigte Österreich wenige Tage später im Wiener Prater gegen Europameister Italien ein viel besseres Gesicht und gewann 2:0. Vielleicht ein gutes Omen für Stockholm.

Terror-Befürchtung

In Schweden besteht aufgrund der Koran-Verbrennungen im Juni derzeit die zweithöchste Terror-Warnstufe vier. Auch beim ÖFB nimmt man die Lage ernst, die Unterkunft des Nationalteams in Schweden wird verstärkt bewacht. Rund 940 österreichische Anhänger werden in der Friends Arena erwartet.