Schumacher wütet gegen Teamkollege Masepin: "Will er uns umbringen?"
Von Daniel Shaker
Pure Dramatik im Grand Prix von Aserbaidschan. Neben dem Ausscheiden von Max Verstappen und Lance Stroll, sorgte der russische Fahrer Nikita Masepin für einen durchaus gefährlichen Moment in Baku.
Nach dem Restart hatte der Deutsche seinen Haas-Teamkollegen Nikita Masepin überholen wollen. Bei höchster Geschwindigkeit wechselte der Russe kurz die Spur, Schumacher kratzte knapp am Auto vorbei. „Was zur Hölle war das? Ehrlich? Im Ernst? Will er uns umbringen?“, brüllte Mick Schumacher am Boxenfunk in Richtung seines Teams.
Der 22-Jährige gestikulierte auch mit der Hand in Richtung Masepin, der seinen Stallrivalen offenbar nicht mehr vorbeiziehen lassen wollte. Mick Schumacher fuhr am Ende knapp vor Masepin als 13. über die Ziellinie - sein bisher bestes Finish in einem Formel-1-Event.
Härteres Durchgreifen gefordert
Ex-Fahrer Ralf Schumacher war über das gefährliche Manöver des in Kritik geratenen Russen sichtlich verärgert. „Meiner Meinung nach gehört Masepin dringend bestraft. Er hat zwar zurückgezuckt, aber man muss sich das mal im Auto vorstellen, was da passiert“, schrieb Ralf Schumacher in seiner Sky-Kolumne. „Dieses Zucken von Masepin beim Überholmanöver geht aber gar nicht. Wir reden hier von Geschwindigkeiten von über 300 Kilometern pro Stunde. So was ist lebensgefährlich.“
Masepin sei grundsätzlich „ein toller junger Mann. Wenn man sich mit ihm unterhält, ist er extrem höflich“, schrieb der Bruder von Rekordweltmeister Michael Schumacher: „Aber im Rennen, das fängt schon beim Überrunden an, wo er oft im Weg ist, da hat er dringend Nachholbedarf. Ich finde das gefährlich und inakzeptabel. Für mich ist das eine klare Strafe."
Russlands 22-jähriger F1-Held Masepin wird aufgrund seines fragwürdigen Fahrstils immer wieder kritisiert. Auch Fans machen sich mit diversen Memes über den Stall-Kollegen von Mick Schumacher lustig.
Crash-Station Baku
Im Großen Preis von Aserbaidschan war Leader Max Verstappen nur wenige Runden vor Schluss aufgrund eines plötzlichen Reifenplatzers ausgeschieden. Auch der Kanadier Lance Stroll wurde Opfer eines Reifenplatzers und schlug mit über 300 km/h in die Streckenmauer ein.
"Das darf einfach nicht sein, und was da passiert ist, muss sehr gründlich untersucht werden", kritisierte Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel die Situation, der einen sensationellen zweiten Platz erreichen konnte.
Lewis Hamilton legte einen fast perfekten Restart hin, nur um den Bremspunkt in Kurve eins zu verpassen und sich ganz am Ende des Feldes wieder einreihen konnte. Im Vorfeld sagte der 36-Jährige in Richtung Mercedes-Crew "Es ist ein Marathon, kein Sprint", was vor allem im Netz für Gelächter sorgte.