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Poleposition für Max Verstappen, aber Christian Horner im Fokus

Die Kameras in der Wüste von Sakhir hatten den sandfarbenen Pavillon von Red Bull im Fokus. Diesmal war aber nicht der dreifache Weltmeister Max Verstappen (26) der Gesuchte, sondern sein britischer Teamchef Christian Horner.

Nur von kurzer Dauer war die Erleichterung beim 50-Jährigen nach dem Freispruch in der pikanten Affäre um unangemessenes Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin.

Rund 24 Stunden nachdem die Beschwerde vom Mutterkonzern Red Bull abgewiesen wurde, überschatteten zwei anonym verschickte E-Mails das sportliche Geschehen vor dem Saisonauftakt. Ob die per Link versendeten Inhalte echt sind, blieb vorerst unklar, zu sehen sind Screenshots vom angeblichen Chat-Verlauf Horners mit der Mitarbeiterin. 

Nun entwickelt sich die Affäre fast zu einem Kriminalfall mit vielen offenen Fragen: Wer hätte einen Nutzen von den E-Mails? Wer wusste die Adressen der Empfänger, unter denen etwa nur Medienvertreter mit einer Saisonakkreditierung waren. Wer hat die Mails verschickt? Ob all dies zu weiteren Untersuchungen führen wird, blieb offen. Während des Trainings am Freitag gab es ein Treffen zwischen Horner und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Keine Informationen gab es vorerst über den Inhalt des Gesprächs oder mögliche Folgen. Horner ließ über eine Sprecherin ausrichten, dass er sich nicht „zu anonymen Spekulationen äußern werde“. Er habe die Anschuldigungen immer zurückgewiesen.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte auf Sky, dass der Fall nun in den Händen der FIA liege. „Die müssen überlegen, was sie mit den Informationen machen. Aber wir wollen uns jetzt auf das Rennfahren konzentrieren.“

Wieder Verstappen

Tatsächlich mussten Teams und Fahrer nach den Testfahrten vor einer Woche im Qualifying am Freitag erstmals ihre Karten aufdecken. Vom ersten Platz startet am Samstag (16.00 MEZ/live ServusTV, Sky) einmal mehr der dreifache Weltmeister Max Verstappen. „Ich habe einen guten Grip gehabt, aber mit dem Wind war es nicht einfach“, erzählte der Niederländer nach der 33. Poleposition in seiner Karriere. „Für mich war die Poleposition eigentlich ein bisschen unerwartet. Ich habe das Gefühl, dass es im Rennen für uns eng werden könnte.“

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Denn es scheint, als wäre das Fahrerfeld in dieser Saison etwas zusammengerückt. Ferrari-Star Charles Leclerc fehlten nur zwei Zehntelsekunden. Die Zuversicht bei der Scuderia ist groß, bestätigte auch der Monegasse: „Wir sind in einer besseren Position als vor einem Jahr zu Saisonstart.“

Selbiges gilt für das Team von Mercedes, George Russell landete auf dem dritten Startplatz. Allerdings: „Max ist ein ordentliches Stück vor uns“, sagte der Brite. „Wir haben extrem viel im Simulator gearbeitet. Aber ich glaube, im Rennen wird es für uns nur um Rang zwei gehen.“ Enttäuschend verlief der Freitag für Lewis Hamilton – nur Rang neun.